Die Alarmglocken läuten bei den südkoreanischen Automobilherstellern Kia und Hyundai. In einer beispiellosen Aktion rufen die Autobauer in den USA mehr als 3,3 Millionen Fahrzeuge zurück. Der Grund: Eine potenzielle Brandgefahr. Bis der Fehler behoben ist, werden die Besitzer aufgefordert, ihre Fahrzeuge außerhalb und möglichst weit entfernt von Gebäuden zu parken.
Laut der US-Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) liegt der Teufel im Detail: Es besteht die Möglichkeit, dass Bremsflüssigkeit aus dem Antiblockiersystem (ABS) austritt und einen elektrischen Kurzschluss verursacht. Das Resultat ist ein erhöhtes Risiko eines Brandes im Motorraum – sowohl während der Fahrt als auch im Stand.
Betroffene Modelle und bisherige Vorfälle
Der Rückruf betrifft eine Vielzahl von Modellen und Baujahren, darunter fallen beispielsweise der Hyundai Elantra (2011 bis 2015), der Hyundai Santa Fe (2013 bis 2015), der Hyundai Tucson (2010 bis 2013), der Kia Optima (2010 bis 2015), der Kia Rio (2011 bis 2017) sowie der Kia Sorento (2011 bis 2015).
Bis dato sind im Zusammenhang mit der Problematik mindestens 21 Fahrzeugbrände sowie 22 „thermische Vorfälle“ wie sichtbarer Rauch oder schmelzende bzw. brennende Bauteile aufgetreten. Glücklicherweise sind der Behörde noch keine Unfälle, Verletzungen oder Todesfälle bekannt, die mit dem Defekt in Zusammenhang stehen.
Hyundai plant, die Sicherung des ABS-Moduls in den betroffenen Fahrzeugen auszutauschen, um das Problem zu beheben. Kia hingegen ist laut NHTSA noch auf der Suche nach einer passenden Lösung.
Rückrufprozess in Deutschland
Sollte es in Deutschland zu einer vergleichbaren Rückrufaktion kommen, würden die Fahrzeugbesitzer in der Regel per Post darüber informiert. Die Automobilhersteller sind hierzulande verpflichtet, potenziell gefährliche Mängel beim Kraftfahrtbundesamt zu melden. Im Falle eines Rückrufs sind die Adressen der Fahrzeughalter im Zentralen Fahrzeugregister (ZFZR) gespeichert und die Halter werden entsprechend angeschrieben.
Die Auswirkungen dieser massiven Rückrufaktion auf das Image und das Kundenvertrauen in die Marken Kia und Hyundai bleiben abzuwarten. Sicherheit geht vor – das gilt nicht nur für die Insassen der betroffenen Fahrzeuge, sondern für alle Verkehrsteilnehmer.
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