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ANKLAGE ERHOBEN

Versuchter Mord an Serben in Salzburg: Drogenboss vor Gericht

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(FOTO: Screenshot/Youtube "SALZBURG24 Redaktion", iStockphoto)

Der Kopf einer Drogenbande soll im Sommer 2018 auf einen Serben geschossen haben. Der 22-jährige Verdächtige wurde wegen versuchten Mordes angezeigt.

Bei einer Schießerei in einem Salzburger Park wurde ein serbischer Staatsbürger (35) schwer verletzt. (KOSMO berichtete) Die zuständige Staatsanwaltschaft erhob Anklage gegen eine fünfköpfige mutmaßliche Drogenbande. Zwei Italiener (22 und 31) wird versuchter Mord angelastet, wobei laut Anklageschrift der 31-jährige Bandenboss drei Schüsse auf das Opfer abgegeben haben soll.

Grund für die Auseinandersetzung am 14. August 2018 sollen Drogengeschäfte gewesen sein. Das genaue Motiv sei jedoch auch weiterhin unklar. Der mutmaßliche Schütze gab zu, eine Feuerwaffe verwendet zu haben, beteuerte jedoch, aus Notwehr gehandelt zu haben. Er gab an, dass ihn der Serbe mit einem Messer attackiert habe. Ferner habe er geglaubt, dass es sich bei der Pistole eines Freundes um eine Gaspistole handelt.

Der Serbe erlitt einen Steckschuss in der linken Schulter, einen Durchschuss im linken Unterschenkel und einen Steckschuss im Bauch. Er wurde nach dem Vorfall sofort notoperiert, befand sich jedoch nach Auskunft der Ärzte nicht in Lebensgefahr.

Laut Aussage des Opfers habe er ein Treffen mit dem 22-jährigen Italiener arrangiert, da Freunde ein Problem mit dem Mann gehabt hätten und er die Hintergründe klären wollte. Der Mann soll mit zwei Begleitern in den Park gekommen sein, wobei sich einer von ihnen als „Boss“ vorgestellt habe. Nachdem die Probleme zur Sprache kamen, soll der mutmaßliche Schütze sofort in seinen Rucksack gegriffen, eine Pistole gezückt und abgedrückt haben.

Dritter Täter unbekannt
Es wird davon ausgegangen, dass der Serbe selbst Drogen konsumierte. Er konnte eine Beschreibung vom 22-jährigen und 31-jährigen Täter machen. Über den Dritten machte er bei der Einvernahme allerdings keine Angaben.

Neben der Tatwaffe wurde am Tatort auch ein Klappmesser gefunden, auf welchem DNA-Spuren des Serben nachzuweisen waren. Dieser bestritt jedoch, jemand damit bedroht zu haben. Seiner Aussage nach, habe er das Messer erst gefunden, als er bereits verletzt am Boden lag. Er habe sein T-Shirt aufschneiden wollen, erklärte er. Dagegen spricht jedoch die Aussage einer Augenzeugin.

Drogenbande aufgeflogen
Anklage wurde zudem gegen einen zwei weitere Italiener (28 und 23), sowie eine 22-jährige Tänzerin aus Belgien erhoben. Sie sollen mit den beiden Hauptverdächtigen in Verbindung gestanden und illegal mit Suchtmittel, genauer gesagt mit Cannabis und Kokain gehandelt haben. Sie soll zur Tatzeit die Freundin des „Boss“ gewesen sein und Aufzeichnungen über die Drogengeschäfte geführt haben.

Von 2017 bis Mitte 2018 soll die Bande mehr als 1,2 Kilogramm Kokain und mehr als 15 Kilogramm Marihuana verkauft haben. Der Straßenverkaufswert der Drogen beläuft sich auf über 100.000 Euro. Der Drogenboss stand laut Polizeiinformationen bereits mehrfach in Italien vor Gericht.