Start News Panorama
ANTIDISKRIMINIERUNG

Weltromatag: Maßnahmen gegen Ungleichbehandlung gefordert

(FOTO: iStock)

Seit 30 Jahren sind Romnja als Volksgruppe in Österreich offiziell anerkannt. Seit mittlerweile fast 20 Jahren setzt sich auch der Verein THARA der Volkshilfe für Antidiskriminierung und Chancengerechtigkeit von Romnja und Sinti*zze ein.

Flagge der Roma



Das Blau in der oberen Hälfte und das Grün in der unteren Hälfte repräsentieren Himmel und Erde. Außerdem enthält die Flagge der Roma ein rotes Chakra, auch Speichenrad genannt, im Zentrum der Flagge. Das Chakra bezieht sich auf die indische Herkunft der Roma. Die indische Flagge enthält ebenfalls ein Chakra.

Romnja und Sintizze sind die größte ethnische Minderheit in Europa. Auch heute ist ihre Situation noch oft von Armut, Diskriminierung und Marginalisierung geprägt. Um diesen Ungerechtigkeiten entgegenzuwirken startete die Volkshilfe 2005 die Initiative THARA.

Ganz konkret setzt sich die Initiative für gleiche Chancen am Arbeitsmarkt und den Zugang zu Bildung ein, es geht aber auch um das Selbstverständnis Romnja und Sintizze als integralen Bestandteil der Gesellschaft wahrzunehmen und anzuerkennen.

Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, betont dass es außerdem mehr Maßnahmen gegen Ungleichbehandlung braucht: „Wir fordern mehr soziale Gerechtigkeit durch Zugang zu Bildung für alle, unabhängig vom Einkommen. Mehr zielgruppengerechte und leistbare Bildungsangebote für in Österreich lebende Romnja und Sintizze. Und mehr Anstrengungen in der Prävention von Antiromaismus. Hier sind besonders die Medien gefordert, Stereotypen und Vorurteilen aktiv entgegenzutreten.“, so Fenninger abschließend.

Porajmos

Neben dem Gedenken an die Beginne der Bürgerrechtsbewegung der Roma und Sinti wird jährlich am 8. April auch den Opfern des Holocausts gedacht. Mehr als 500.000 Roma und Sinti sind während des „Porajmos“ (dt.: Verschlingen) umgekommen.

Auch heute sind Roma und Sinti europa- und weltweit Diskriminierung und sozialer Benachteiligung ausgesetzt und leben am Rande der Gesellschaft in eigenen Stadtvierteln, Slums oder Notunterkünften, werden von Schulbildung, Gesundheitsversorgung, am Arbeits- und Wohnmarkt systematisch ausgegrenzt und sehen sich mit rassistischen Übergriffen und Diskriminierungen konfrontiert.

Antiziganismus bis heute präsent

Antiziganismus bezeichnet – ähnlich wie der Begriff Antisemitismus – eine bestimmte Form des Rassismus, nämlich gegenüber Menschen, denen zugeschrieben wird, „Zigeuner“ zu sein oder sich „zigeunerisch“ zu verhalten. Der Begriff bezeichnet nicht nur tatsächliche Diskriminierungen oder Übergriffe, sondern zeigt die dahinterliegende Ideologie.

Bereits beim Ersten Roma-Kongress wurde die vielfach als diskriminierend empfundene Fremdbezeichnung „Gypsi“ bzw. „Zigeuner“ zugunsten der Eigenbezeichnung „Roma“ verworfen. Auch heute kämpfen Roma und Sinti immer noch Klischeevorstellungen, Übergriffe und andere Feindseligkeiten.

Zur Erinnerung an die Genozid-Opfer und als Zeichen des Kampfes gegen fortwährende Romafeindlichkeit beschloss der Vierte Welt-Roma-Kongress 1990 in Polen formell die Einführung eines internationalen Aktionstages der Roma.