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PROBE VERWEIGERT

Wird Doping – Sperre für Novak Djokovic gefordert?

FOTO: EPA-EFE/TOLGA AKMEN

Ein ehemaliger Radsportler fordert eine Sperre für Novak Djokovic aufgrund seiner angeblich abgelehnten Dopingkontrolle. Die zuständige Behörde hat darauf reagiert.

Nach dem enttäuschenden Halbfinal-Aus im Davis Cup ist die Tennis-Saison 2023 für Novak Djokovic vorbei. Neben dem Ausscheiden sorgte auch eine Dopingprobe für Frustration beim Superstar. Djokovic ärgerte sich und kommentierte: „So etwas ist mir in meiner 20-jährigen Karriere noch nicht passiert.“ Dies geschah, nachdem er nur 1,5 Stunden vor seinem Viertelfinalspiel gegen Cameron Norrie zu einem Dopingtest aufgefordert wurde und diesen verweigert hatte.

Der ehemalige Radstar Marc Madiot kritisierte Novak Djokovic scharf und forderte eine Sperre für den Weltranglistenersten. „Im Radsport ist man bei einem verweigerten Test automatisch positiv und wird sanktioniert“, sagte der zweifache Paris-Roubaix-Sieger gegenüber RMC. „Wenn die Anti-Doping-Behörde ihre Arbeit macht, muss Djokovic suspendiert werden“, so Madiot weiter.

Vorgehen wird verteidigt

Die International Tennis Integrity Agency (Itia) ist im Spitzentennis für Dopingkontrollen zuständig. Die Behörde verteidigt gegenüber 20 Minuten ihr Vorgehen beim Davis Cup. Seit „mehreren Jahren“ befolgt man dasselbe Prozedere beim Davis Cup und anderen Teamwettbewerben. Ein Sprecher der Itia erklärt: „Es gab keine Änderung des Verfahrens für dieses Ereignis oder einen bestimmten Spieler.“

Bei den Australian Open im Jahr 2022 ereignete sich eine Kontroverse um Djokovic, da er sich nicht gemäß den Vorschriften gegen das Coronavirus impfen lassen wollte. Als Konsequenz wurde er abgeschoben und durfte nicht an den Wettkämpfen in Melbourne teilnehmen.

Der Unterschied zu anderen Turnieren, wie zum Beispiel den Grand Slams, besteht darin, dass bei Mannschaftswettbewerben die Teams ihre nominierten Spieler im letzten Moment ändern können. Das führt zu einem weniger festen Zeitplan, und dementsprechend können auch Dopingkontrollen kurzfristiger erfolgen. Die International Tennis Integrity Agency (Itia) erklärt: „Die Spieler werden daher vor ihrem geplanten Spiel benachrichtigt und ab diesem Zeitpunkt gemäß den Anti-Doping-Bestimmungen überwacht.“ Sobald ein Spieler benachrichtigt ist, wird versucht, bei der ersten Gelegenheit eine Probe zu entnehmen.

Zeitpunkt der Proben ist relevant

Marc Madiot begründet seine Forderung nach einer Sanktion gegen Djokovic auch damit, dass es unerlaubte Mittel gibt, die nur für einen sehr begrenzten Zeitraum nachgewiesen werden können. Der Teamchef des Radteams UCI WorldTeam Groupama-FDJ erklärt: „Wenn man sich nicht vor dem Start oder während des Spiels testet, können ihre Spuren im Körper verwischt werden.“

Die International Tennis Integrity Agency (Itia) bestätigte, dass die Tests bei Djokovic und seinen serbischen Teamkollegen schließlich gemäß den Vorschriften und dem vorgegebenen Zeitplan durchgeführt wurden. Die Weltnummer eins hat die Kontrolle auch nicht abgelehnt. Gemäß den Regeln muss ein Spieler nach der Benachrichtigung eine Probe abgeben, sobald er dazu in der Lage ist. Es wurden keine verbotenen Substanzen bei Djokovic festgestellt.

Zusätzlich zu Djokovic hatte auch der Davis-Cup-Kapitän Serbiens, Victor Troicki, Fehlverhalten der Itia beanstandet. Troicki behauptete, dass ein Kontrolleur ihn mit Djokovics Doppel-Partner Miomir Kecmanovic verwechselt habe. „Sie haben mich mit Miomir Kecmanovic verwechselt“, meinte der Ex-Profi. Die Itia dementiert aber und sagt: „Uns ist nichts Derartiges bekannt.“