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Zu viele Fahrgäste: Schulkind aus Bus geworfen und alleine zurückgelassen

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

Wie die „Kronen Zeitung“ berichtet, wurde ein 8-Jähriger kurzerhand vom Fahrer aus Bus geworfen, da dieser zu voll gewesen sei. Als die Mutter den Lenker zur Rede stellen wollte, musste diese sich beleidigen lassen.

Der Bub (8) und sein siebenjähriger Bruder wollten, wie jeden Tag, von Gablitz aus in das Sacré Coeur nach Pressbaum fahren. Um rechtzeitig zum Unterricht zu kommen gibt es nur eine einzige Direktverbindung. Am vergangenen Donnerstag war der Bus kurz vor 7:30 Uhr gesteckt voll, weshalb der Busfahrer den 8-Jährigen wieder aus dem Fahrzeug warf, während sein jüngerer Bruder alleine in Richtung Schule fuhr.

Mutter kam zufällig vorbei
Der zurückgelassene Junge stand in Tränen aufgelöst seelenallein bei der Busstation und wartete. Glücklicherweise kam nur wenige Minuten seine Mutter mit dem Auto vorbei, da sie als mobile Krankenpflegerin zu einem Patienten fuhr.

Nachdem ihr ihr Sohn erzählte, was vorgefallen war, setzte sie den 8-Jährigen ins Auto und fuhr dem Bus nach. Wenige Stationen weiter hatte sie den Bus schließlich eingeholt und stellte den Fahrer zur Rede.

Fahrer zur Rede gestellt
Die Mutter fragte den Fahrer, was dieses Verhalten solle und wie man einen 8-jährigen Buben alleine zurücklassen könne. Der Chauffeur soll sich sehr uneinsichtig gezeigt haben und zur Frau sogar „Gehen S‘ scheißen“ gesagt haben.

„Ich hab‘ dann weiter die Bustür blockiert und – zugegebenermaßen aufgebracht – eine Entschuldigung gefordert“, erzählte die aufgebrachte Mutter gegenüber der „Krone“. Der Fahrer drohte, die Polizei zu verständigen und erklärte, dass er nun große Probleme bekommen würde, weil der sich das Fahrzeug verspätet. Schlussendlich gab die Frau auf und ließ Bus weiterfahren.

Immer wieder Beschwerden über Buslinie
Die Mutter machte ihrem Unmut auf Facebook Luft und bekam prompt zahlreiche Kommentare von anderen Usern, die auch mit dieser Buslinie unterwegs sind. Bereits in den vergangenen Jahren haben sich zahlreiche Menschen über den überfüllten Bus beschwert.

„Ich zahle 70 Euro für das Ticket. Da muss ich mich doch darauf verlassen können, dass mein Kind sicher in der Schule ankommt“, so die Mutter weiter. Via E-Mail beschwerte sie sich bei der ÖBB, die diese Buslinie betreiben.

Offizielle Stellungnahme
„Ist die Kapazität erreicht, so dürfen keine Fahrgäste mehr aufgenommen werden. Nur wenn der VOR den Auftrag gibt, ein weiteres Fahrzeug einzusetzen, darf zusätzlich gefahren werden“, zitiert die Kronen Zeitung das Antwortschreiben der ÖBB.

Allerdings ging man auf das rüpelhafte Verhalten des Fahrers ein. Das Busunternehmen entschuldigte sich für das „unangenehme Benehmen“ und unterstrich, dass ihnen ein „freundliches Verhalten“ ihrer Mitarbeiter wichtig sei. Der Vorfall sei zu den zuständigen Stellen innerhalb des Unternehmens weitergeleitet worden.