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ZAGREB

2 Pflegerinnen raubten schwerkranke Covid-Patienten aus

(FOTO: Symbolbild iStock)

In einem Krankenhaus in Zagreb haben zwei Pflegerinnen mehrere Patienten, die an Beatmungsgeräten angeschlossen waren, ausgeraubt. Mit dem Geld gingen sie unter anderem shoppen.

Fünf Corona-Patienten des Krankenhauses DB Dubrava, die zwischen November 2020 und Februar 2021 in dem Spital lagen, stellten sich als leichte Beute für zwei Pflegerinnen heraus. Während die kranken Menschen an den Beatmungsgeräten angeschlossen waren und um ihr Leben kämpften, haben Dubravka L. (45) und Marija K. (51) nach deren Wertgegenständen im Krankenhaus gesucht- und wurden fündig. Insgesamt konnten sie umgerechnet 5.000 Euro erbeuten. Aus dem Raum, in welchem die Sachen der Patienten verstaut waren, stahlen die zwei Diebinnen Brieftaschen mit Dokumenten und Bankomatkarten, Handys und Goldschmuck. Außerdem hoben sie mit den Karten so viel Geld von der Bank ab, wie es die Karten zuließen. Einige der Betroffenen starben traurigerweise auch auf den Intensivstationen.

Aufgeflogen ist das ganze dadurch, dass der Sohn von einem der Opfer, Goran M., sich an die Medien wandte und um Hilfe bat. Er hatte bemerkt, dass jemand vom Konto seines Vaters 1.300 Euro abgehoben hatte, obwohl dieser bereits im Krankenhaus lag. Mit dem Geld wurden unter anderem Stiefel gekauft. Er meldete dies sofort der Polizei, aber bis die mediale Aufmerksamkeit nicht auf den Fall gelenkt wurde, hat ihm niemand geglaubt. „Sie dachten, dass ich das Geld genommen hab“, so der verzweifelte Sohn. Anfang Februar verstarb sein Vater im Spital. „Wir haben dem Krankenhaus das Leben meines Vaters anvertraut, wie hätten uns nie gedacht, dass jemand seine Hilflosigkeit ausnützen würde. Ich kann mich immer noch nicht von seinem Tod erholen und dieser Diebstahl war der letzte Nagel in seinem Sarg“, so der traurige Goran M. gegenüber dem „Jutarnji List“. 

Die Staatsanwaltschaft, die gestern die beiden Verdächtigen vernahm, schlug wegen Gefahr einer Wiederholung des Verbrechens eine einmonatige Haft vor.