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Unfallchirurgie

Wien: Patienten müssen im AKH auf Boden schlafen

(FOTO: wikimedia/GuentherZ)
(FOTO: wikimedia/GuentherZ)

Das Allgemeine Krankenhaus (AKH) der Stadt Wien quartierte etliche Patienten auf dem Gang ein. Sie mussten die Nacht auf Matratzen am Boden verbringen. KOSMO hat ein Statement des AKH angefordert.

Die Unterbringung von Patienten am Gangboden im Wiener AKH sorgt für Empörung bei Politikern und in der Bevölkerung. In einer Aussendung der ÖVP äußerten sich Landesparteiobmann Stadtrat Karl Mahrer und Gesundheitssprecherin Gemeinderätin Ingrid Korosec zu den Bildern aus der Klinischen Abteilung für Unfallchirurgie und der Gesundheitspolitik der Stadt Wien.

Das ist einer Weltstadt wie Wien nicht würdig„, sagte Mahrer. Die Bilder seien das Abbild der verfehlten Gesundheitspolitik der Stadt und müssen sofort entsprechende Schritte nach sich ziehen. „Es kann nicht sein, dass im Wiener Gesundheitsbereich jede Woche eine neue Schreckensmeldung aufschlägt und dies seitens der politischen Verantwortlichen, allen voran von Gesundheitsstadtrat Hacker, schöngeredet wird„, fügte Korosec hinzu.

Beide Politiker forderten konkrete Taten, um die Situation zu verbessern und das Personal in den Spitälern nicht alleine zu lassen. Eine menschliche und umfassende Versorgung müsse in Wien sichergestellt werden.

Statement des AKH

Die Leitung des Informationszentrum des AKH reagierte schnell auf KOSMO-Anfrage. So waren, in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 2023, an der Station der Klinischen Abteilung für Unfallchirurgie 29 statt der vorgesehenen 28 Patienten zu versorgen. Die Sicherheit der Patientinnen stehe dabei an oberster Stelle und es sei wichtig, diese zumindest eine Nacht zu beobachten, bevor sie nach Hause entlassen werden.

Insbesondere „Patient*innen mit kognitiven Einschränkungen, die auf zwei Matratzen ohne Bett untergebracht werden, können direkt überwacht werden, ohne dass sie sich selbst gefährden und ohne dass freiheitsbeschränkende Maßnahmen erforderlich sind. Entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen ist immer das gelindeste Mittel zur Abwendung von möglicher Gefahr anzuwenden.

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Das Personal treffe die Maßnahmen mit Bedacht und stimme sich mit den Angehörigen ab. „Die Maßnahmen wurden weder wegen Personalmangel noch wegen Überbelag getroffen.“ Nach einer Nacht Beobachtung verlegt das AKH Patienten, die weiterhin pflegebedürftig sind, in eine der Kooperations-Pflegeeinrichtungen.

Quellen: AKH Wien Presse

Dr. Davorka ČEOVIĆ
Dr. Davorka ČEOVIĆ