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Zollbehörde

Rekord bei Medikamenten-Fälschungen: Apothekerkammer warnt

"Nur Apothekerinnen und Apotheker sorgen für die hundertprozentige Sicherheit, dass es sich nicht um Fälschungen handelt.", erklärt Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer. (FOTO: iStock/Yana Tatevosian)

Zunehmend greift die österreichischen Zollbehörde Schmuggler mit gefälschten Medikamenten auf. „Der Handel mit gefälschten Medikamenten ist nicht nur illegal, sondern besonders perfide und moralisch verwerflich.“, erklärt Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer.

In Zeiten des Medikamentenmangels ist es schon mal verlockend sich die eine oder andere Arznei entweder online zu bestellen oder außerhalb der Apotheken seine Fühler auszustrecken. Doch manchmal kann es passieren, dass man dann nicht zertifizierte Fälschungen zu sich nimmt.

Im vergangenen Jahr verzeichnete das Zollamt Österreich eine Steigerung von rund 150 Prozent bei der Aufdeckung von geschmuggelten und gefälschten Sendungen sowie Medikamenten im Vergleich zum Vorjahr. Laut dem Produktpirateriebericht 2022 wurden 11.691 solcher Sendungen mit insgesamt 832.267 Medikamenten aufgegriffen. Diese Zahlen markieren den höchsten Wert seit Inkrafttreten der EU-Produktpiraterie-Verordnung 2014 und des Produktpirateriegesetzes 2020.

Keine Qualitätskriterien

Die Zollbehörde hat kürzlich vor dem zunehmenden Schmuggel von gefälschten Arzneimitteln gewarnt. In Anbetracht dessen warnt die Österreichische Apothekerkammer erneut eindringlich davor, Medikamente außerhalb der Apotheke zu erwerben.

Laut Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer, ist der Handel mit gefälschten Medikamenten nicht nur illegal, sondern auch besonders perfide und moralisch verwerflich. „Kriminelle setzen die Gesundheit und das Leben der Menschen aufs Spiel, da es bei derartigen Medikamenten keinerlei Qualitäts- und Herkunftskontrolle gibt„, erklärt Podroschko weiter.

Vorgehensweise

Für die Bevölkerung gebe es nur einen einzigen sicheren Weg. Den Gang in die Apotheke, wie Podroschko betont. „Konsultieren Sie Ihre Apotheke um’s Eck. Denn nur Apothekerinnen und Apotheker sorgen für die hundertprozentige Sicherheit, dass es sich nicht um Fälschungen handelt. Aufgrund der strengen Auflagen, Sicherheitskontrollen und der engmaschigen Lieferkette haben Fälscherbanden in den heimischen Apotheken keine Chance. Apothekerinnen und Apotheker garantieren nicht nur die Echtheit von Arzneimitteln, sie stellen auch sicher, dass sich alle einzunehmenden Medikamente gleichsam untereinander vertragen.“

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Daher appelliert Podroschko: Gehen Sie auf Nummer sicher, lassen Sie sich von Ihren Apothekerinnen und Apothekern persönlich beraten, und kaufen Sie Ihre Arzneimittel nur in der Apotheke vor Ort.

Quelle: ots