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Botox

67 Patienten erleiden nach Botox-Injektionen lebensbedrohliche Erkrankungen

Botox Behandlung Schönheits-OP
(Foto: iStockphoto/RobertoDavid)

Insgesamt 67 Patienten aus verschiedenen europäischen Ländern erlitten eine lebensbedrohliche Erkrankung namens Botulismus, nachdem sie in zwei Kliniken „Botox“-Injektionen erhalten hatten. Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklungen warnen Gesundheitsbeamte dringend vor dem Gewichtsverlust-Verfahren, das in der Türkei angeboten wird.

Die Krankheit ist auf Toxine zurückzuführen, die von Bakterien produziert werden und unbehandelt zu Lähmungen führen können. Bei allen betroffenen Patienten wurde Botox für den Magen angewendet, um die Muskulatur des Verdauungssystems zu lähmen und die Verdauung zu verlangsamen. Türkische Kliniken bieten diese Dienstleistungen zu einem vergleichsweise niedrigen Preis von 970 Euro an, während der Eingriff in Europa und den USA deutlich höhere Kosten verursacht.

Zwischen dem 22. Februar und dem 1. März 2023 wurden sämtliche Fälle dokumentiert. Sowohl Botox als auch Botulismus sind auf Toxine zurückzuführen, die von „Clostridium botulinum“ produziert werden und ein hohes Gefahrenpotenzial bergen. In der Regel ist der Einsatz von Toxinen durch geschulte medizinische Fachkräfte sicher. Die meisten Erkrankungen wurden in der Türkei selbst (53) gemeldet, gefolgt von 12 Fällen in Deutschland und jeweils einem Fall in Österreich und der Schweiz.

Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten empfiehlt allen Patienten, die im genannten Zeitraum eine Botox-Gewichtsreduktion durchgeführt haben, bei Auftreten von Botulismus-Symptomen unverzüglich einen Arzt aufzusuchen.

Der Großteil der Erkrankungen wurde in Verbindung mit zwei Kliniken festgestellt: 60 Fälle wurden einem privaten Krankenhaus in Istanbul zugeordnet und drei Fälle einem privaten Krankenhaus in Izmir. Obwohl ein zugelassenes Botox eingesetzt wurde, war es nicht speziell für die Behandlung von Fettleibigkeit zugelassen. Infolgedessen wurden alle Aktivitäten innerhalb dieser Abteilungen der Krankenhäuser gestoppt und es wurde eine Untersuchung eingeleitet.

Das Verfahren beinhaltet die Einführung eines Endoskops in den Mund des Patienten, um Zugang zum Magen zu erhalten. Anschließend wird Botox in die Magenwand injiziert. Der gesamte Vorgang dauert lediglich 15 bis 20 Minuten und erfordert keine Vollnarkose.

Durch die Lähmung der Bauchmuskulatur wird die Verdauung verlangsamt, wodurch das Sättigungsgefühl und der Gewichtsverlust gefördert werden. Wie bei anderen Botox-Verfahren sind die Ergebnisse jedoch nicht dauerhaft.