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TIERQUÄLEREI

3/4 aller Martinigänse kommen aus dem Ausland!

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FOTO: iStockphoto

Die meisten wissen gar nicht, ob die Gans, die in der derzeitigen Martinigansl-Zeit auf ihren Teller kommt, unter guten oder schlechten Verhältnissen gehalten wurde.

Aufgrund einer Gesetzeslücke in der Gastronomie werden Konsumenten über die Art und Weise der Haltung wenig bis gar nicht informiert. Denn weder bei Gänsen noch bei Eiern muss in der österreichischen Gastronomie und in Großküchen angegeben werden, wo diese herkommen.

Laut der „Heute“ stammen drei Viertel aller in Österreich verzehrten Gänse aus dem Ausland, hauptsächlich aus Ungarn, Deutschland, Dänemark, Polen und Frankreich, wo sie unter – für österreichische Verhältnisse – tierschutzwidrigen Bedingungen gehalten werden.

„Obwohl das Stopfen – also die Zwangsernährung – von Gänsen oder auch Enten in Österreich verboten ist, so kann diese Methode bei importierten Tieren sehr wohl angewandt worden sein“, heißt es seitens der Stadt Wien in einer Aussendung.

Tierschutzorganisationen und die Umweltschutzabteilung der Stadt Wien warnen nun vor den Folgen des Verzehrs von Fleisch aus Stopfmast oder Lebendrupf. Vor allem in Ungarn werden verschiedene Methoden angewendet, die Tierschützer zur Weißglut treiben.

So werden den Gänsen nicht nur bei lebendigem Leib die Federn ausgerupft, sondern auch mehrmals am Tag ein Rohr im Magen platziert, um das Tier zu mästen, wodurch sich die Leber auf das Zehnfache vergrößert.

Während derartige Methoden hierzulande längst gesetzeswidrig sind, gibt es weder Verbote des Imports, noch eine verpflichtende Herkunfskennzeichnung. Somit werden Konsumenten darüber im Unklaren gelassen, wo das Tier herkommt. Laut der Tierschutzorganisation Vier Pfoten wehre sich die Gastronomie in Österreich bislang gegen diese Kennzeichnung.

Geraten wird jenen, die dennoch nicht auf ihr Martinigansl verzichten wollen, dass sie dabei auf Bioqualität und heimisch gehaltene Gänse achten. Darüber kann man sich einfach bei der Reservierung schlau machen.