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Bakterien

5-jähriger Junge stirbt nach Bluttransfusion

Bluttransfusion
(Foto: iStockphoto/toeytoey2530)

Ein 5-jähriger Junge ist gestorben. Das geschah, nachdem er in der Kinderklinik Zagreb Blut erhalten hatte, das mit E. coli-Bakterien infiziert war. In der Kinderklinik behandelte man 2018 einen metastasierten Medulloblastoms, einer Art von Hirntumor.

„Nach Erhalt von konzentrierten, gefilterten und bestrahlten Thrombozytenkonzentraten verschlechterte sich der Zustand des Patienten progressiv. In den Hämokulturen sowie im Thrombozytenkonzentrat, das unmittelbar vor der Verschlechterung des Gesundheitszustands verabreicht wurde, wurde E. coli isoliert. Durch eine externe und interne Untersuchung, zusätzliche pathohistologische Analysen und ausführliche Informationen aus den zur Verfügung gestellten medizinischen Unterlagen wurde festgestellt, dass er aufgrund eines septischen Schocks nach einer iatrogen verursachten Infektion gewaltsam verstorben ist“, heißt es in dem Bericht.

Erkrankung des Nervensystems

Forensische Experten gaben an, dass der Junge aus Zagorje an einer bösartigen Erkrankung des zentralen Nervensystems litt. Die Ärtze behandelten die Krankheit auf herkömmliche Weise. Bei einem operativen Eingriff entfernte man den Tumor, wonach eine Chemotherapie der ersten Linie durchgeführt wurde.

„Es wurde eine Remission (Heilung) der Krankheit erreicht, die bis Oktober des zweiten Jahres anhielt, als die Krankheit erneut mit dem Bild von Metastasen (entfernten Schwerpunkten) im Rückenmarkskanal auftrat“, sagten die Experten. „Bei der Behandlung des erneuten Auftretens der Krankheit wurde eine angemessene Chemotherapie der zweiten Linie angewendet, durch die die Krankheit erneut zurückging, woraufhin die Verabreichung einer sogenannten Hochdosis-Therapie fortgesetzt wurde.“

Mangel an Thrombozyten

„Eine der therapeutischen Maßnahmen war auch die Verabreichung von Blut – Thrombozytenkonzentraten. Dieses Präparat ist ein Ersatz für einen Mangel an Thrombozyten, der zu Blutungsneigung führt. Unmittelbar nach seiner Verabreichung trat eine plötzliche und signifikante Verschlechterung des Zustands des Patienten ein. Später verstarb er“, betonten die Experten.

Das Gericht stellte fest, dass es zu einer Kontamination des Blutes mit E. coli-Bakterien im Kroatischen Institut für Transfusionsmedizin gekommen war und dass dieses bereits kontaminierte Präparat an das Zagreber Klinikum ausgegeben wurde. Das Gericht stellt fest, dass es zwischen der Transfusion des spezifischen Blutpräparats und dem Tod des fünfeinhalbjährigen Jungen aus medizinischer Sicht eine klare und unmittelbare Ursache-Wirkungs-Beziehung gibt. Das heißt, dass gerade die Verabreichung von kontaminiertem Blut bei dem Jungen eine Sepsis, also einen septischen Schock, verursacht hat, der zu multiplen Organversagen und schließlich zum Tod führte“, schlussfolgerte das Gericht.

Entschädigung

Der vierköpfigen Familie wurde eine Entschädigung von einer Million Kuna (ca. 138.000 Euro) zugesprochen, die das Kroatische Institut für Transfusionsmedizin in Zagreb zahlen muss. Darüber hinaus muss es auch etwa 300.000 Kuna (ca. 40.000 Euro) für die Verfahrenskosten übernehmen. Wird das Urteil rechtskräftig, könnte die Gesamtentschädigung mit Zinsen mehr als 1,5 Millionen Kuna betragen. Das Kroatische Institut für Transfusionsmedizin wird voraussichtlich gegen das Urteil Einspruch einlegen.