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SATIRISCHER BLOG

5 Tipps um ein Jugo-Familienessen zu überleben!

Familienfest
(FOTO: iStock)

Die Feiertage sind endlich vorbei, wir sind sieben Kilo schwerer, haben gefühlt ein Alkoholproblem und erlitten drei Nervenzusammenbrüche. Wir sind jedoch nicht nur reicher an Winterspeck geworden, sondern auch an wichtigen Erkenntnissen, nämlich jenen wie man ein Jugo-Familienessen allgemein überlebt.

Zunächst kommst du an und musst alle abbusseln und abschmatzen – dagegen haben wir noch keinen Rat, weshalb du da einfach durch müsst. Nachdem eure Ohren von den lauten Küssen fast taub geworden sind und eure Hände vom festen Drücken nur mehr minimal mit Blut versorgt werden, darfst du dich an den Tisch setzen. Dort wird auch vermutlich der ganze Abend ablaufen, da die ganze Reihe am Tisch mit Verwandten belegt ist, die alle aufstehen müssten. Dafür hast du den Ehrenplatz – in der Mitte des Tisches, links und rechts angekuschelt an Personen, die du viel zu gut oder gar nicht kennst. Bestenfalls sitzt du noch mit dem Rücken zur viel zu nahen Wand, dorthin platziert man immer die schlanken Personen, also darfst du dich geschmeichelt fühlen.

Das Festmahl und die Festtags-Qualen dürfen nun starten.

Das Nachschenken
Kaum angekommen, wirst du auch schon gefragt, was du trinken willst. Während du dich hinsetzt, antwortest du mit „Cola,bitte“ woraufhin dir dein älterer Cousin ein Glas einschenkt. In diesem Augenblick reißt dich der verrückte Onkel Paja mütterlicherseits auf die Beine und drückt dir einen Verdauungsschnaps in die Hand. Nach dem Motto „Einer geht schon“, kippst du das Selbstgebrannte runter und schmatzt zufrieden. Nach erneuten brüderlichem Küssen und blutabsperrendem Händedrücken setzt du dich wieder nieder und freust dich auf dein Cola. Aus Cola ist leider nur Cola-Rot, unter Jugos auch als Bambus bekannt, geworden. Zum Hinunterspülen kippst du das Glas dennoch runter und bittest um Wasser. Dein Cousin erhascht einen Blick auf deinen leeren Becher und mixt dir erneut eine angebliche „Cola“. Dein Schnapsglaserl ist auch leer? Auch da heißt es: „Auf ein Neues!“ Diesmal mit deinem Cousin der dabei ist, dir eine Alkoholvergiftung zu verpassen.

Bevor das in einer feuchtfröhlichen Katastrophe endet, spulen wir zurück. Sobald du nach deinem Getränk gefragt wirst, bittest du um die Flasche, um dir selbst einzuschenken. So stellst du sicher, dass du auch wirklich bitte ein „Cola“ bekommst. Schnaps-Time überleben? Diese einfache Regel hilft dir: Nie austrinken! Nippe an deinem Blindmacher und stoße mit einem Stamperl einfach mehrfach an. So vermeidest du es, dass dir immer wieder nachgeschenkt wird.

Der Naschschlag
Tante Gorana erblickt deinen leeren Teller und greift fast zeitgleich zum Schöpfer, um dir fünf weitere Sarma auf den vor drei Minuten leergegessenen Teller zu klatschen? Nun gibt es kein Zurück, denn ihre Hand ist pfeilschnell und präzise, sodass sie dir in wenigen Sekunden bereits einen guten Appetit wünscht und sich anderen Gästen widmet, um auch sie qualvoll zu mästen.

Wie du diese Situation vermeidest?
Ähnlich, wie beim Nachschenken darfst du nie komplett fertigessen und mit leerem Teller dasitzen, sonst glauben alle du genierst dich mehr Essen auf den Teller zu geben und verhungerst noch, weil du ja erst drei Vorspeisen, zwei Hauptspeisen und das Stück Brot von Onkel Mirko hattest.

Bestenfalls hast du also immer etwas auf dem Teller und hältst hier und da Ausschau nach potentiell fliegenden Schöpfern. Sollte jemand Augenkontakt herstellen, um dir weiter Essen auf die Platte zu schaufeln, dann verwickle die Person in ein rasches Gespräch und halte dir dabei die Hände vor den Teller. Bei Männern funktionieren meist Sport oder Politik zu Titos Zeiten, bei Frauen ziehen Komplimente oder die Frage nach der Arbeit. Ein wesentlicher Schritt ist es, während du der Person zuhörst, ihr den Schöpfer abzunehmen und dir selbst einen Hauch nachzuschöpfen. So entziehst du dich einer riesigen Portion und vermutlich auch einer Fettleber.

Auf der nächsten Seite findet ihr weitere Tipps, um Katastrophen zu vermeiden!