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BÄREN UND WILDNIS

Balkan Kulturerbe von EU-Karte gestrichen

Kosmo-Hund-Baer
(FOTO: iStockphoto/Aleksey-Krylov, Screenshot/Facebook European Comission

Die Europäische Kommission (EK) hat auf ihrer offiziellen Facebook-Seite anlässlich des internationalen Tags der Jugend eine Europakarte mit den Eigenheiten der jeweiligen Länder veröffentlicht. Die Europakarte ist für Kinder und Jugendliche gedacht und soll ihnen auf bildhafte und unterhaltsame Weise Wissen über die europäischen Länder vermitteln.

Die wohl in bester Absicht erstellte Europakarte, die im Rahmen der „Lernecke“ Inhalte für Lehrer und Schüler bereitstellen soll, hat allerdings für heftige Kontroverse gesorgt. Die Karte zeigt nämlich zahlreiche europäische Sehenswürdigkeiten, bei den Ländern des Westbalkans erweisen sich diese allerdings als nicht so zahlreich.

So zeigt die Karte für Kroatien einen Dalmatiner, die Kathedrale von Zagreb, den Diokletianspalast in Split sowie eine Kaffeetasse, die den Lebensstil der Bevölkerung darstellen soll. Bei den restlichen Balkanländern dürften die Autoren der Europakarte noch weniger Inspiration gefunden haben, diese werden nämlich mit jeweils einem Bären als Symbl dargestellt, wie der kroatische „Jutarnji list“ berichtet.

Zahlreiche User der sozialen Netwerke bemerkten diesen Fehler der Europäischen Kommission und drückten ihren Unmut in Kommentaren aus:

„Am ‚wilden Westbalkan‘ gibt es nichts zu sehen, außer Gras, Bären, Hunden und einer Brücke irgendwo in der Pampa“.

„In den Ländern des Westbalkans leben nur Bären und Hunde, wie interessant.“

„In den meisten Nachfolgestaaten Jugoslawiens leben nur Bären? Thanks for nothing“.

So und ähnlich lauteten die Kommentare der milder gestimmten User, einige fanden deutlich strengere Worte.

„Wie könnt ihr es wagen, Länder außerhalb der EU wie eine Einöde ohne Kulturerbe darzustellen? Da wäre es korrekter, diesen Raum gar nicht darzustellen“, schrieb ein Facebook-User, der außerdem die Grafik auf der gesamten Karte thematisierte.

Wie die Medien am Balkan berichten, gibt es bislang aus der Europäischen Kommission keine Reaktionen auf die negativen Kommentare, und die besagte Europakarte wird nach wie vor für Bildungszwecke verwendet.