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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Spannend, vielfältig und gut bezahlt

FOTO: Mario Ilic

KARRIERE. Ein sicherer Job mit Verantwortung, aber auch viel Abwechslung: Die Polizei sucht laufend neuen Nachwuchs. Wir haben mit Polizeischülern über ihre Erfahrungen gesprochen.

Dass die Polizei als Arbeitgeber in Zeiten von Wirtschaftskrisen ihren Angestellten einen sicheren Job bietet, ist eigentlich in breiten Kreisen der Öffentlichkeit bekannt. Ab 1. Dezember wird die Arbeit in der dunkelblauen Uniform noch attraktiver: Polizeischüler verdienen dann um 340 Euro monatlich mehr, was für viele einen noch größeren Anreiz darstellt, um sich für die Aufnahmetests in der Landespolizeidirektion Wien zu bewerben. Wer die Aufnahmetests erfolgreich bestanden hat, wird in die LPD aufgenommen und absolviert die Ausbildung im Bildungszentrum Wien der Sicherheitsakademie.

Sabrina N. aus Wien-Umgebung wird im Dezember erste Erfahrungen auf einer Polizeinspektion sammeln. (FOTO: Mario Ilic)

Vom Installateur zum Polizisten
Danijel Radivojević (28), der ursprünglich aus Bijeljina (Republika Srpska, Bosnien-Herzegowina) stammt, hat im Dezember 2016 die Ausbildung im Bildungszentrum begonnen und darf bald auch seine erste Erfahrungen in einer Polizeiinspektion machen. „Ich wollte schon immer zur Polizei, aber dann machte ich die Lehre zum Gas- und Wasserinstallateur. Letztes Jahr erfüllte ich mir endlich den Kindheitstraum und bewarb mich bei der Polizei“, sagt Danijel. Das Auswahlverfahren umfasste einen schriftlichen Test, ein Aufnahmegespräch, eine ärztliche Untersuchung, einen Sporttest sowie eine Rettungssimulation. „Die Tests setzen entsprechende Vorbereitung voraus“, betont auch Frau Oberst Manuela Türk, die Leiterin des Bildungszentrums der Sicherheitsakademie in Wien.

„Bei der Polizei ist einem nie langweilig.
Und genau deswegen hab ich mich vom Bürojob getrennt“,
sagt Polizeischülerin Sabrina.

„Das Auswahlverfahren klappt bei entsprechendem Interesse und einer guten Vorbereitung definitiv leichter“, sagt Türk. Dem jungen Mann mit serbischen Wurzeln gefällt vor allem, dass es im Bildungszentrum in der Wiener Marokkanergasse „keinen klassischen Schulbetrieb“ gibt. „Es ist sehr vielfältig, von Rechtsfächern bis zum Einsatztraining. Am besten gefällt mir jedoch das modulare Kompetenztraining. Da geht es darum, dass man in verschiedenste Situationen selber Handlungssicherheit bekommt, Amtshandlungen nachahmt und auf die verschiedensten Situationen vorbereitet ist, egal ob es um Lärmbelästigung oder Körperverletzung geht“, erklärt uns der begeisterte Polizeischüler.

Danijel Radivojević: „Die Polizei bietet mir vielfältige Karrieremöglichkeiten.“ (FOTO: Mario Ilic)

Kein langweiliger Büroalltag
Sabrina N. (24) aus Wien-Umgebung arbeitete vier Jahre im Büro bei einem Wiener Energieversorgungsunternehmen. Im Laufe der Zeit begriff sie jedoch,
dass „der langweilige Büroalltag“ für sie nicht befriedigend war. „Letztes Jahr fasste ich den Mut zusammen und bewarb mich bei der Polizei. Zusätzlich motiviert wurde ich von meinem Schwager, der selber Polizist ist“, sagt Sabrina, die ab 1. Dezember in die Praxisphase 1 kommt und darf nach zwölf Monaten Theorie das erste Mal in einer Polizeiinspektion Erfahrungen sammeln. Ob der Karrierweg die beiden später zur Kriminalpolizei, in eine Polizeiinspektion oder in die Hundestaffel führen wird, wissen die beiden SchülerInnen noch nicht. „Ich gehe gerne Reiten und kümmere mich um Pferde.

Daher ist die Polizeidiensthundeeinheit derzeit für mich sehr interessant, aber ich möchte zuerst im Außendienst Erfahrungen sammeln, um mir ein genaues Bild zu machen“, sagt Sabrina. „Das Angebot ist so breit und vielseitig. Jetzt geht es erstmal in die Polizeiinspektion. Mit der Zeit werde ich mir mein eigenes Bild machen und dann die hoffentlich beste Entscheidung treffen“, sagt Danijel Radivojević. Dass er seine interkulturellen und muttersprachlichen Kenntnisse in der späteren Polizeiarbeit nutzen wird, ist ebenso klar wie das die Wiener Polizei sehr bemüht ist, speziell jene für die Polizei zu begeistern die diesen Beruf mit Freude und Engagement ausüben möchten.

„Profitieren von der Vielfalt“
Das betont im Gespräch mit KOSMO auch die Leiterin des Bildungszentrums Wien der Sicherheitsakademie, Frau Oberst Manuela Türk: „Wir profitieren sehr viel von der Vielfalt der Polizisten und Polizistinnen aus verschiedensten ethnischen Kreisen.“

„Unser Ziel ist es, den Bevölkerungsquerschnitt so gut wie möglich abzubilden. Wir profitieren sehr viel von der Vielfalt“, betont die Leiterin der Wiener Sicherheitsakademie Manuela Türk. FOTO: Mario Ilic

Voraussetzungen für einen Job bei der Polizei:
• Österreichische Staatsbürgerschaft
• Volle Handlungsfähigkeit
• Charakterliche Eignung, einwandfreier Leumund (z. B. keine Vorstrafen, Diversionen, Alkohol- oder Suchtgiftdelikte, Fahrerflucht,…)
• Persönliche, fachliche und geistige Eignung für die Erfüllung der Aufgaben im Polizeidienst
• Mindestalter von 18 Jahren
• Abgeleisteter Präsenzdienst oder Zivildienst bis zum vorgesehenen Aufnahmetermin bei wehrpflichtigen Bewerbern
• entsprechende körperliche Eignung (Sporttest, Body-Maß-Index, Sehleistung, Tätowierung – siehe „Das Aufnahmeverfahren”)
• bis zum Beginn der Ausbildung eine Lenkberechtigung für die Klasse B, die ohne Auflagen, die eine fahrzeugbezogene Anpassung für diese Klasse vorsehen würden, erteilt wurde (Führerscheingesetz-Gesundheitsverordnung)
• Erfolgreiche Ablegung der Eignungsprüfung.
Alle Informationen zu den Aufnahmekriterien und den Voraussetzungen für die Bewerbung an einer Sicherheitsakademie findet man unter
www.polizei.gv.at/wien/beruf/Berufsinformation/3/verfahren.aspx