Mit dem Beginn des neuen Jahres müssen österreichische Haushalte auf steigende Netzkosten für Strom und Gas gefasst sein. Laut den Verordnungsentwürfen der Regulierungsbehörde E-Control wird erwartet, dass sich die Stromnetzkosten im Durchschnitt um 23,1 Prozent und die Gasnetzkosten um 16,6 Prozent erhöhen.
Erhebliche Erhöhungen bei den Stromkosten
Die sogenannten Netzkosten werden von der E-Control festgesetzt und die Werte meist im Dezember für das nächste Jahr veröffentlicht. Besonders stark betroffen sind die Haushalte in Wien und Niederösterreich, wo die Stromnetzentgelte um mehr als 30 Prozent steigen. Damit stehen diese beiden Bundesländer an der Spitze der Erhebung. Auch in der Steiermark mit einem Anstieg von 29 Prozent und in Oberösterreich mit 25,6 Prozent werden signifikante Erhöhungen erwartet. Die Stromkosten im Burgenland steigen um 23,6 Prozent und übertreffen damit ebenfalls den österreichischen Durchschnitt. Kärnten weist mit voraussichtlich 11,77 Cent pro Kilowattstunde die höchsten Netzentgelte auf. Hinsichtlich der Kostenstruktur folgen Innsbruck sowie Niederösterreich und die Steiermark mit mehr als zehn Cent. Die günstigsten Entgelte gibt es in Vorarlberg und Linz mit rund sieben Cent.
Steigende Gebühren beim Gasnetz
Auch bei den Gasnetzkosten zeichnet sich eine ungünstige Entwicklung ab. Oberösterreich verzeichnet mit 29,4 Prozent den stärksten Anstieg, gefolgt vom Burgenland (21,7 Prozent) und Niederösterreich (21,2 Prozent). In Wien, Vorarlberg und der Steiermark werden die Netzkosten um etwa 14 Prozent steigen, während Tirol und Salzburg Zuwächse von rund neun Prozent sehen. Die geringste Steigerung erfolgt in Kärnten, dort steigen die Kosten nur um 1,5 Prozent. In Wien sind die Gasnetzkosten mit 2,73 Cent pro Kilowattstunde am höchsten, gefolgt vom Burgenland mit 2,65 Cent, und Tirol und Oberösterreich mit 2,48 beziehungsweise 2,45 Cent. Die niedrigsten Entgelte werden in Salzburg mit 1,72 Cent und Vorarlberg mit 1,78 Cent erwartet, auch in Niederösterreich bleiben die Kosten mit 1,85 Cent unter der 2-Cent-Marke.
Mehrere hundert Euro Belastung
Die Netzentgelte sind ein wesentlicher Bestandteil der Stromrechnung und machen etwa ein Drittel der Gesamtkosten aus. Die anderen Bestandteile sind der reine Energiepreis und die Steuern sowie Abgaben. Die Verteuerung der Netzentgelte ist teils auf den rückläufigen Energieverbrauch zurückzuführen, der die Ausgaben auf weniger Einheiten verteilt, und teils auf steigende Kosten für den Erhalt und Ausbau der Netze. Zusätzlich könnten die Energiepreise 2025 aufgrund des Auslaufens der im Zuge der Energiekrise 2022 eingeführten Abgabensenkungen weiter steigen. Auch der Erneuerbaren-Förderbeitrag und die Erneuerbaren-Förderpauschale, die in den Jahren 2022 und 2023 ausgesetzt waren, könnten im kommenden Jahr wieder erhoben werden.
Insgesamt müssen sich die Haushalte auf eine deutliche Erhöhung ihrer Energierechnungen einstellen, die – je nach Netzgebiet und Verbrauch – mehrere hundert Euro pro Jahr betragen könnte.
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