Die Welt wird wärmer, und das hat nicht nur Auswirkungen auf das Wetter und die Umwelt. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) warnt nun vor einem erhöhten Risiko von Augeninfektionen für Kontaktlinsenträger, bedingt durch den Klimawandel.
Unsere Augen sind ein Wunderwerk der Natur und verfügen über einen eigenen Abwehrmechanismus gegen Keime: den Tränenfilm. „Ein intakter Tränenfilm und ein dichter oberflächlicher Zellverband der Hornhaut halten die Keime jedoch vom Eindringen ins Auge ab“, erklärt DOG-Experte Gerd Geerling. Doch genau dieser schützende Film wird durch das Tragen von Kontaktlinsen beeinträchtigt.
Eintrittskarten für Keime
Durch die veränderte Sauerstoffzufuhr und Befeuchtung der Augenoberfläche durch den Tränenfilm können kleinste Schäden an der Hornhaut entstehen. „In der Regel verheilen diese Verletzungen zwar ganz unproblematisch wieder. Sie können aber auch Schmerzen auslösen und die Eintrittspforte für Infektionserreger sein“, führt Geerling weiter aus.
Erreger auf dem Vormarsch
Besonders beunruhigend ist die zunehmende Präsenz von bisher eher seltenen Infektionserregern wie Amöben und Pilzen. „Diese Erreger kommen – womöglich auch bedingt durch klimatische Änderungen in unseren Breiten – heute zunehmend häufiger vor und können teilweise sehr schwere Infektionserkrankungen der Hornhaut und des Augeninneren auslösen, die eine monatelange Behandlung mit Augentropfen und Tabletten erfordern“, warnt Geerling. Im schlimmsten Fall kann sogar eine Hornhauttransplantation oder die Entfernung eines Auges notwendig werden.
Schutzmaßnahmen
Um das Infektionsrisiko zu minimieren, sind strikte Hygiene und die Beachtung von Pflegehinweisen für Kontaktlinsen unerlässlich. Beschädigte oder verschmutzte Linsen sollten sofort entsorgt werden. Auch bei der Aufbewahrung der Kontaktlinsen ist Vorsicht geboten: Der Behälter sollte regelmäßig mit der vorgeschriebenen Desinfektionslösung gereinigt und alle drei Monate ausgetauscht werden.
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Ein besonderer Risikofaktor ist das Schwimmen mit Kontaktlinsen in natürlichen Gewässern. „Damit reduziert man das Risiko für eine Infektion mit Akanthamöben, die eine schwerwiegende Hornhautentzündung hervorrufen können“, rät Geerling entschieden ab.
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