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GESUNDHEITSSYSTEM - ÖSTERREICH

Ärzte warnen vor medizinischer Unterversorgung

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(FOTO: iStock)

Aufgrund der Corona-Pandemie sollen viele österreichische Patienten schlecht versorgt werden. Ärzte sprechen von einem „nicht quantifizierbaren medizinischen Kollateralschäden des Shutdown“.

Der Salzburger Internist Jochen Schuler teilte gegenüber dem „Kurier“ mit, dass,“ derzeit eine große Menge an Patienten, die nicht gut versorgt werden. Die gewohnten Wege im Gesundheitssystem sind vielen versperrt“. Wodurch „nicht quantifizierbaren medizinischen Kollateralschäden des Shutdown“ entstehen.

Viele Patienten sollen glauben, dass die Mediziner gerade nur auf das Coronavirus ausgerichtet seien. Zwar hatte in der ersten Phase der Pandemie Covid-19 eine Priorität, nun „aber jetzt muss man sich wieder um funktionierende Strukturen kümmern“, erklärt Schuler.

Auch aus Wiener Donauspital heißt es vom Kardiologen und Leiter der 1. Medizinischen Abteilung, Thomas Stefenelli, dass bereits in der Vorwoche die Kardiologische Gesellschaft rückläufige Herzinfarkt-zahlen meldete.

„Aber es kommen auch weniger Patienten mit diagnostizierter Herzschwäche. Diese sollten sich unbedingt melden, wenn sich ihr Zustand verschlechtert. Und es kommen deutlich weniger Patienten mit Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern, unbehandelt der Hauptrisikofaktor für Schlaganfall“, verkündete Stefenelli gegenüber „news.ORF.at“. Früher sei die Ambulanz übergegangen, heute würden nur noch „ein oder zwei Patienten am Tag“ kommen.