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DUNKLE AUSSICHTEN

AGES-Expertin: „Corona wird sich etablieren wie Influenza“

(FOTOS: twitter/@agesnews, iStock)

Die AGES-Expertin Daniela Schmidt ließ in der ORF-Diskussion „Im Zentrum“ Sonntagnacht mit düsteren Aussichten auf eine baldige Rückkehr zur Normalität aufhorchen: „Corona wird sich etablieren wie Influenza.“

Derzeit werden viele Strategien durch die österreichische Bundesregierung verfolgt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Ganz loswerden werde man das neuartige Sars-Cov-2 aber vermutlich nie wieder, wie auch die Epidemologin Daniela Schmidt betonte.

Zwischen Optimismus und düsteren Aussichten ist Sonntagnacht die ORF-Diskussion „Im Zentrum“ über die weitere Entwicklung in der Corona-Krise verlaufen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zeigte sich angesichts der seit Mitternacht geltenden Verschärfungen zuversichtlich, „dass wir nicht in eine zweite Welle hineinkippen“. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner verlangte von der Regierung eine Schnellteststrategie, und die AGES-Expertin Daniela Schmid dämpfte die Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr zur Normalität.

Rendi-Wagner will Antigen-Schnelltests
Die SPÖ-Chefin verlangte eine „neue Schnellteststrategie“. Die PCR-Tests nähmen zu viel Zeit und Personal in Anspruch, Antigen-Schnelltests würden schnellere und mittlerweile mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch richtige Resultate liefern. Die leitende Epidemiologin der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES), Daniela Schmid, pflichtete der SPÖ-Chefin in diesem Punkt bei: „Antigen-Schnelltests sind der Schlüssel für Beschleunigung.“ Es gehe darum, den Zeitraum vom Identifizieren einer Infektion und der Isolation der Betroffenen bis zum Contact Tracing zu verkürzen. Grundsätzlich sollte aber „sinnvoll“ getestet werden, „um Ressourcen für Gruppen zu sparen, in denen testen Sinn macht“.

Weiters merkte die AGES-Expertin an, dass die Teststrategie oft „nicht richtig kommuniziert“ würde: Fallzahlen allein würden „nicht alles“ über das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus aussagen, betonte Schmid. Grundsätzlich hielt die Expertin fest: „Wir werden mit SARS-CoV-2 leben. Es wird sich etablieren wie Influenza.“

Impfstoff: „Mehrere Angebote in der ersten Jahreshälfte“
Hinsichtlich eines Impfstoffes versprühte Anschober Optimismus. Er sei „absolut sicher, dass es in der ersten Jahreshälfte (2021) mehrere Angebote geben wird“. Auf sein Verhältnis zu Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) angesprochen, meinte Anschober, es habe „unterschiedliche Einschätzungen über den Zeitpunkt der Maßnahmen“ gegeben. Man sei dann „in guten Gesprächen mit guten Beratern zu vernünftigen Einschätzungen gekommen“.