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INTERVIEW

Arsenović: „Die Wiener Wirtschaft ist bunt“

(FOTO: KOSMO)

Hans Arsenović ist seit 2005 der Regionalsprecher der Grünen Wirtschaft Wien und seit vergangenem Jahr Grüner Abgeordneter im Wiener Landtag. Wir sprachen mit ihm über die bevorstehende Wirtschaftskammerwahl.

KOSMO: Vor 20 Jahren kandidierten die Grünen zum ersten Mal bei der Wirtschaftskammerwahl. Was hat sich seither verändert?
Arsenović: Wir haben es geschafft, mehr grüne Politik in die Wirtschaft zu bringen und gleichzeitig haben wir den Grünen die Wirtschaft nähergebracht. Allem voran haben wir die Wirtschaftskammer facettenreicher gemacht. Sie ist nicht mehr so monoton, wie zu jener Zeit, als in ihr mehrheitlich Kommerzialräte mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren saßen. Wir haben zum Beispiel ein Referat für Diversität eröffnet und dort den Fokus auf Ein-Person-Unternehmen und die Bedürfnisse dieser Menschen, anstatt auf Großkonzerne gesetzt.

Sie sind auch Vizepräsident der Wirtschaftskammer Wien. Worauf sind Sie besonders stolz?
Am stolzesten bin ich auf Mittel- und Kleinunternehmer. Mit ihrer Vielfalt und Einzigartigkeit verleihen sie der Wiener Wirtschaft den richtigen Geist. Die Wiener Wirtschaft ist wie die Wiener Küche: eine Mischung vieler ausgezeichneter Dinge. Die Vielfalt ist unser Vorteil.

Skeptiker würde sagen, dass ein Auto-Mechaniker, der auf Tuning spezialisiert ist, niemals die Grünen wählen würde, da die Grünen, Stereotypen nach, das Autofahren noch teurer machen wollen.
Tatsachen bezeugen, dass wir bei dieser Wahl 440 Kandidatinnen und Kandidaten alleine in Wien auf den Listen aller Branchen und Fachgruppen haben. Darauf findet man sowohl die Resi aus Floridsdorf als auch den Ivan aus Ottakring. Ob man es glauben mag, oder nicht: dieses Mal befinden sich auf unseren Listen auch Automechaniker, Tankstellenbesitzer, Spediteure, Transportunternehmer, aber auch eine Tuning-Firma, deren Besitzer vom Balkan stammt und einen BWM fährt.

Womit konnten Sie, bzw. die Grüne Wirtschaft überzeugen?
Wenn wir in allen Branchen etwas bewirken möchten, so müssen wir auch in allen vertreten sein. Selbstverständlich, und daran gibt es auch keinen Zweifel, sind die Grünen jene Partei, die sich den Kopf über die Zukunft zerbricht. Die Klimakatastrophe ist eine Tatsache. Jedoch können wir sie nur gemeinsam verändern und nicht alleine. Und genau das versuchen wir unseren Mitgliedern, aber auch allen anderen zu vermitteln.

Was erwarten Sie sich von der Wirtschaftskammerwahl?
Ich bin nicht auf Prozente fixiert. Ich bin zufrieden, wenn wir abermals einen Stimmenzuwachs verbuchen können, da wir dann in der Lage sind, noch mehr zu verändern.