Start Aktuelles
neue Strategie

Baywatching“: Neuer Dating-Trend erobert Singles

Liebe, Date
FOTO: iStock

Nach Jahren negativer Dating-Trends wie Ghosting und Orbiting zeichnet sich eine Wende ab: Singles setzen verstärkt auf Exklusivität und Ehrlichkeit beim Kennenlernen.

Die Dating-Welt ist übersät mit Trends, die oft nur Variationen desselben Themas darstellen. Begriffe wie Orbiting (Online-Beobachten ohne Interaktion), Ghosting (plötzlicher Kontaktabbruch ohne Erklärung), Haunting (Wiederauftauchen nach Kontaktabbruch), oder auch Benching (jemanden als Ersatzoption warmhalten) und Breadcrumbing (minimale Aufmerksamkeit geben, um Interesse aufrechtzuerhalten) beschreiben meist ähnliche Phänomene und fungieren eher als Warnhinweise denn als Wegweiser zum Liebesglück. Häufig werden sie in Verbindung mit dem Begriff „Red Flags“ (Warnsignale) genannt. Doch nun zeigt eine aktuelle Parship-Studie eine erfreuliche Entwicklung: Positive Dating-Ansätze gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Fokus auf Qualität

Der Begriff „Baywatching“ hat im Dating-Kontext nichts mit knappen Badeanzügen oder sexualisierten Rettungsschwimmern zu tun – im Gegenteil. Dieser Trend markiert eine Abkehr von Oberflächlichkeiten zugunsten tiefgründigerer Verbindungen. Die Studie belegt einen ausgeprägten Wunsch nach Exklusivität beim Kennenlernen. Die Qualität der Begegnungen rückt in den Vordergrund, während die Quantität an Bedeutung verliert.

Etwa 80 Prozent der befragten Singles möchten sich künftig auf eine Person konzentrieren, statt mehrgleisig zu fahren. Neben dieser Fokussierung setzen sie verstärkt auf Aufrichtigkeit: Rund 84 Prozent der teilnehmenden Frauen und 79 Prozent der Männer wollen frühzeitig kommunizieren, wenn die Chemie nicht stimmt.

Besonders in Österreich ist dieser Trend stark ausgeprägt: 65 Prozent der österreichischen Singles wünschen sich laut der Parship-Studie mehr Tiefgang und Ehrlichkeit beim Kennenlernen. Der Wandel hin zu bewussterem Dating, bei dem persönliche Werte und klar kommunizierte Grenzen im Vordergrund stehen, zeichnet sich für 2025 als dominierender Trend ab.

Authentisch bleiben

Für diesen Ansatz ist die Kenntnis der eigenen Bedürfnisse entscheidend – genau hier setzt Baywatching an, wie Paartherapeut und Studienbegleiter Eric Hegmann erläutert: „Wenn wir auf einem Date sind, befinden wir uns in einer Ausnahmesituation. Wir fühlen Aufregung, Vorfreude, Anspannung, Stress, vielleicht sogar Panik. Dabei den eigenen Prinzipien und Bedürfnissen treu zu bleiben, ist gar nicht so leicht.“

Wir wollen, dass man uns mag und zahlen dafür den Preis, dass andere unsere Grenzen überschreiten. Das ist nicht nur im romantischen Kontext so, sondern auch im beruflichen, freundschaftlichen oder familiären. Die Angst vor Ablehnung treibt uns dazu an, uns zu verstellen.

Doch wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, waren wir in der Vergangenheit sicher auch nicht immer von jeder Person, die uns über den Weg gelaufen ist, angetan. Das ist normal und bedeutet nicht, dass die Person schlichtweg unperfekt ist. Sie ist eben nur nicht perfekt für uns. Und so ist es andersrum genauso. Versuche folglich, dein authentisches Selbst zu zeigen und deine Grenzen zu wahren.

Offline-Dating gewinnt wieder an Bedeutung

Parallel zum Baywatching-Trend zeigen internationale Studien, dass besonders die Generation Z zunehmend Dating-App-Müdigkeit verspürt. Immer mehr Singles entdecken die Vorzüge von realen Begegnungen wieder und suchen gezielt nach Möglichkeiten, potenzielle Partner außerhalb der digitalen Welt kennenzulernen. Solo-Reisen, Hobby-Gruppen oder gemeinsame Freizeitaktivitäten bieten authentische Kontexte, in denen echte Verbindungen entstehen können.

Die Menschen, die zu dir gehören, nur das Beste für dich wollen und Freude daran haben, dich wachsen zu sehen, werden dich trotzdem – oder gerade deshalb – finden.