Nach dem Verkauf ihrer Anteile an card complete wagt die UniCredit Bank Austria den Sprung ins eigene Kreditkartengeschäft – mit ambitionierten Plänen für Privat- und Firmenkunden.
Die UniCredit Bank Austria steigt ins Kreditkartengeschäft ein – ein Schritt, den das Finanzinstitut bereits Mitte Februar parallel zur Raiffeisen Bank International (RBI) angekündigt hatte. Beide Geldhäuser haben zu Jahresbeginn ihre Beteiligungen an der Kreditkartenfirma card complete veräußert. Die Anteile gingen an die österreichische Beteiligungsgesellschaft EAVISTA des internationalen Investors Arif Babayev. Vor dem Verkauf hielt die Bank Austria 50,1 Prozent und die RBI 25 Prozent an card complete. Die AVZ-Privatstiftung (Anteilsverwaltung Zentralsparkasse) der Stadt Wien behält weiterhin ihren Anteil von 24,9 Prozent.
Für den Aufbau des eigenen Kreditkartengeschäfts nutzt die Bank ihre bestehende Kundenbasis mit 1,1 Millionen Debit- und 300.000 Kreditkarten. Die Entscheidung für diesen strategischen Schritt erklärte Vlaho mit dem dynamischen Wachstum im Bereich der Kartenzahlungen. Im vergangenen Jahr wurden in Österreich 1,9 Milliarden Transaktionen mit Debit- oder Kreditkarten durchgeführt – ein Anstieg von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Transaktionsvolumen erreichte 2024 laut Bankangaben 80 Milliarden Euro.
Mastercard-Kooperation
Für das neue Kreditkartenangebot kooperiert die Bank mit Mastercard. Die Kreditkarten werden weltweit an 120 Millionen Akzeptanzstellen sowie an 2,5 Millionen Geldautomaten einsetzbar sein. Die Kunden der UniCredit Bank Austria werden etappenweise bis zum Jahresende über das neue Angebot informiert. Ihre bisherigen Kreditkarten behalten bis zum Kartentausch oder längstens bis Ende 2025 ihre Gültigkeit.
Seit Mai 2025 bietet die Bank Austria insgesamt sechs verschiedene Mastercard-Kreditkarten an, mit monatlichen Kosten zwischen 1,67 und 36,67 Euro. Die Preise liegen teilweise unter den bisherigen Card-Complete-Angeboten. Besonders hervorzuheben sind die Premium-Produkte wie die Mastercard World und World Elite mit umfassendem Versicherungsschutz, Priority-Pass-Zugang und FastTrack-Service am Flughafen Wien. Auch für Studierende gibt es mit der Mastercard Gold Student für 2,50 Euro monatlich ein attraktives Angebot mit mittlerem Versicherungsschutz.
Geschäftskunden-Lösungen
Auch für Geschäftskunden entwickelt die Bank ein umfassendes Angebot – von Bezahlterminals über spezielle Smartphone-Apps zur Kreditkartenakzeptanz bis hin zu E-Commerce-Lösungen, wie Andreas Zweimuller, Leiter der Digitalen Entwicklung, erläuterte. Geschäftskunden sollen innerhalb von 48 Stunden ein Terminal erhalten können. Durch softPOS (Software-basierte Zahlungsterminals) und E-Commerce-Lösungen wird die Akzeptanz von Kartenzahlungen innerhalb weniger Stunden möglich sein.
Mit integrierten Funktionen wie Datenanalyse, Betrugsüberwachung und maßgeschneiderten Lösungen möchte die Bank gezielt Geschäftskunden ansprechen.
Folge uns auf Social Media!