Der berüchtigte „Unabomber“ Theodore Kaczynski ist im Gefängnis verstorben. Nachdem er jahrzehntelang mit einer Serie von Bombenanschlägen Angst und Schrecken verbreitete.
Theodore „Ted“ Kaczynski, besser bekannt als der „Unabomber“, ist im Gefängnis gestorben. Das haben vier anonyme Insider gegenüber der Nachrichtenagentur AP bestätigten. Kaczynski wurde am Samstagmittag bewusstlos in seiner Zelle gefunden. Nach erfolglosen Wiederbelebungsversuchen wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo sein Tod bekannt gegeben wurde. Der 81-Jährige litt an Krebs im Endstadium und verbüßte seit Mai 1998 vier lebenslange Haftstrafen plus 30 Jahre Gefängnis.
Bombenanschläge
In den Jahren 1978 bis 1995 verübte Kaczynski 16 Bombenanschläge in verschiedenen Teilen der USA. Dabei sind insgesamt drei Menschen getötet und 23 weitere teils schwer verletzt worden. Die Bomben wurden in sorgfältig hergestellten Holzkisten geliefert, die geschliffen waren, um mögliche Fingerabdrücke zu entfernen. Die Sprengsätze trugen die Buchstaben „FC“ als Unterschrift, eine Abkürzung für „Freedom Club“.
Der ehemalige Harvard-Mathematiker wurde im April 1996 in einer kleinen Hütte in Montana festgenommen. Dort fanden die Behörden unter anderem Zeitschriften, ein verschlüsseltes Tagebuch, Sprengstoff und zwei fertige Bomben. Kaczynski zwang im Jahr 1995 die Zeitungen „The Washington Post“ und „The New York Times“ dazu, sein 35.000 Wörter langes Manifest abzudrucken. Diese Veröffentlichung führte die Ermittler auf seine Spur, als Kaczynskis Bruder und dessen Frau den Urheber anhand von Formulierungen erkannten und dem FBI einen Hinweis gaben.
Das FBI gab ihm den Namen „Unabomber“, weil er anfangs vor allem Universitäten und Fluggesellschaften ins Visier nahm. Eine seiner Bomben, die 1979 in der Höhe ausgelöst wurde, explodierte wie geplant an Bord eines American-Airlines-Fluges und führte bei einem Dutzend Menschen zu einer Rauchvergiftung. Später richtete er seine Angriffe auch gegen Zeitungen und Wissenschaftler. Kaczynski hatte bereits 1998 vor seinem Gerichtsprozess versucht, sich das Leben zu nehmen und wurde damals von einem Psychiater als paranoid schizophren diagnostiziert. Dennoch bestand er darauf, nicht als geisteskrank eingestuft zu werden und erlaubte seinen Anwälten nicht, auf Unzurechnungsfähigkeit zu plädieren.
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