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REPORTAGE

Bikonfessionelle Kirchen: Ein lebendiges Erbe

(Foto: zVg.)

Kirchen mit zwei Altären, einem katholischen und einem orthodoxen, zeugen seit dem Mittelalter von der jahrhundertelangen Harmonie der Konfessionen und von der Toleranz im montenegrinischen Küstengebiet. In der Gemeinde Bar sind mehrere dieser bikonfessionellen Kirchen noch immer im Betrieb und senden eine Botschaft der Hoffnung in die Welt.

Im Internet findet man viele Text über Kirchen mit zwei Altären, aber bei näherem Studium zeigt sich, dass es sich dabei nicht um ernsthafte Forschung, sondern um Schriften der Resava-Schule und deren Abschriften handelt. Wir haben in Montenegro, wo noch mehrere aktive „Zweialtar“-Kirchen bestehen, nach vertrauenswürdigen Gesprächspartnern gesucht, hätten das Thema jedoch fast schon wieder aufgegeben. Denn in dieser Region wird viel Geschichtsforschung betrieben, aber Harmonie, Humanität und religiöse Toleranz stehen auf der Liste der aktuellen Themen nicht gerade ganz oben, was auch nicht verwundert, wenn man bedenkt, wie sich die Welt heute, unter dem Primat der Politik, allgemein präsentiert. Glücklicherweise traf das Magazin KOSMO dann jedoch auf Ivan Jovović, einen jungen Juristen aus Bar, der beim montenegrinischen Außenministerium beschäftigt ist und mit einer Reihe wissenschaftlicher Arbeiten einen großen Beitrag zur Historiographie und Kulturgeschichte Montenegros geleistet hat. Unter anderem hat Herr Jovović beharrlich Informationen über die Zweialtar-Kirchen gesammelt und einige seiner Erkenntnisse mit uns geteilt.

KOSMO: Für die Entstehung der bikonfessionellen Kirchen an der montenegrinischen Küste gibt es mehrere Erklärungen. Was haben Sie herausgefunden?

Mag. Ivan Jovović: „Über das Phänomen der Zweialtar-Kirchen ist in der einheimischen Öffentlichkeit relativ wenig bekannt, obwohl sie mit ihren Charakteristika zu den eindrucksvollsten kulturhistorischen Gütern Montenegros gehören. Zu ihrer Entstehung gibt es unterschiedliche Erklärungen. Vor allem haben die historischen Umstände zur Entwicklung dieser bikonfessionellen Sakralbauten, in denen abwechselnd katholische und orthodoxe Gottesdienste gehalten wurden, beigetragen. Ihre Entstehung siedeln wir überwiegend im 16. und 17. Jahrhundert an, als das Priestertum und die Gläubigen der orthodoxen und der katholischen Kirche im Kampf gegen die Osmanen verbündet waren. In dieser Zeit war eine innerchristliche Solidarität sehr verbreitet und so wurden auch die Zweialtar-Kirchen mit gemeinsamen Kräften errichtet und unterhalten. Dennoch ist die überwiegende Zahl dieser Sakralbauten zur Zeit der sogenannten unitarischen Bewegung im montenegrinischen Küstengebiet, aber auch in der Ebene des Skadarsees  entstanden. Damals wurden in bestehenden katholischen oder orthodoxen Kirchen zusätzliche Altäre errichtet, damit die Gläubigen darin beide Riten vollziehen konnten, und oft wohnten sie liturgischen Feiern sogar gemeinsam bei.“

Gibt es das Phänomen der Zweialtar-Kirchen ausschließlich in Montenegro?

,,Um diese komplexe Thematik objektiv darzustellen, muss man betonen, dass auch in anderen Gebieten im Mittelmeerraum Sakralbauten dieses Typs bestanden, in denen beide Konfessionen ihre Gottesdienste abhielten, so wie es noch heute in der Basilika San Nicola in Bari (Italien) der Fall ist, wo die Reliquien des Hl. Nikolaus bewahrt werden, eines gemeinsamen christlichen Heiligen.“

Man muss auch betonen, dass das Gebiet Montenegros bereits seit den frühesten staatlichen Gebilden Duklja bzw. Zeta auf einer gemeinsamen östlich-westlichen Grundlage beruhte, wovon zahlreiche Beispiele zeugen. Ein typisches Beispiel ist der Kult des Duklja-Fürsten Vladimir. Um ihn versammeln sich seit Jahrhunderten mehrere Völker bzw. Konfessionen und so hat dieser Kult mit der Zeit eine ökumenische und internationale Bedeutung erlangt und ist einer der ältesten einheimischen Heiligenkulte in Montenegro, der sich später von der Adria bis ans Schwarze Meer verbreitet hat.

Wer hat diese Zweialtar-Kirchen wann und aus welchem Anlass errichtet?

,,Die Frage nach der Gründung dieser Kirchen ist in den meisten Fällen schwer zu beantworten, denn viele davon wurden im Mittelalter erbaut und waren in den ländlichen Gebieten meistens ein Produkt der Volksbaukunst. Die ersten schriftlichen Erwähnungen finden wir erst in Texten aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Hier können wir zwei ehemalige Doppelaltar-Kirchen herausgreifen, die in städtischen Siedlungen lagen. Das sind die Kirche Sv. Luka in Kotor und die Kirche Sv. Sava Osvećeni in Budva, in denen von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis in die ersten Jahrzehnte des 19. Jh. auf beiden Altären, d.h. auf dem katholischen und dem orthodoxen, Gottesdienste gehalten wurden. Natürlich muss man hier bedenken, dass die Republik Venedig aufgrund ihrer politischen Interessen eine relativ flexible Haltung gegenüber dem katholischen und dem orthodoxen Glauben pflegte. Daher gewährte sie auch dem montenegrinischen Metropoliten die kirchliche Jurisdiktion in dem Teil des montenegrinischen Küstengebiets, das sich unter venezianischer Herrschaft befand. In dem Teil, der unter osmanischer Herrschaft stand, von Kufin bis hin zu den Gemeinden Bar und Ulcinj, haben die Doppelaltar-Kirchen eine etwas andere Geschichte. Hier entstanden sie nicht auf Initiative oder mit Unterstützung staatlicher Mächte, sondern spontan, vor allem im Bereich von Bar, wo die Bevölkerung fast identischer ethnischer und sprachlicher Herkunft und durch verschiedene Verwandtschafts- und Patenschaftsverhältnisse miteinander verbunden war. Dort erfolgte der Prozess der Aufstellung zweier Altäre spontan, möglicherweise initiiert vonseiten irgendeines kirchlichen Prälaten. Man muss auch bedenken, dass die katholische Kirche im Gebiet des Erzbistums Bar im 17. Jahrhundert mit proselytischen Aktivitäten versuchte, seine einstigen Positionen zurückzugewinnen, die mit dem Einfall der Osmanen in Bar 1571 verloren gegangen waren.“

Das Mittelalter war in Europa von religiösem Fanatismus gekennzeichnet, während die interreligiösen Beziehungen in Montenegro von Toleranz geprägt waren. Haben Sie dafür Beispiele?

,,Während es in Europa so war, wie wir es alle kennen, wurde der Erzbischof Andrija Zmajević von den Mönchen und dem Hegumen des KlostersPrečista Krajinska eingeladen, mit ihnen gemeinsam Gottesdienste abzuhalten. Für den Bedarf der Katholiken errichteten die Mönche im nahegelegenen Dorf Briska eine Kapelle, was zu jeder Zeit vorbildlich gewesen wäre. Gemeinsame Prozessionen und Umzüge gehörten im Gebiet von Bar zum Alltag und im Dorf Tuđemili nahmen daran neben Katholiken und Orthodoxen sogar Muslimen teil.“

In der Gemeinde Bar gibt es mehrere Kirchen mit zwei Altären und einige davon sind noch immer aktiv. Können Sie uns bitte sagen, welche?

,,Von den zahlreichen Zweialtar-Kirchen, die es einst entlang der montenegrinischen Küste und in der Ebene des Skadarsees gab, sind nur vier auf dem Gebiet von Sutomore bzw. Spič erhalten: die Kirchen Sv. Tekla oder Ćekla, Sv. Petka, Sv. Rok und Sv. Dimitrije. Innerhalb der Mauern der einstigen Benediktinerabtei in Ratac gibt es seit Kurzem wieder eine aktive orthodoxe Kirche. Die Katholiken gehen zweimal jährlich nach Ratac, zu Fronleichnam und zu Mariä Himmelfahrt, und die Orthodoxen am 4. Juni, dem Tag des hl. Kaisers Konstantin. Das sind Kirchen, die in schriftlichen Quellen seit dem 16. Jahrhundert erwähnt werden, deren baulich-architektonische Struktur jedoch aus dem 13. bzw. 14. Jahrhundert stammt.“

Der katholische Altar in der St. Petka Kirche wurde 1995 gestohlen.
2005 wurde dieser aufgefunden und zurückgebracht. (Foto: zVg.)

Die Kirche Sv. Dimitrije auf dem Berg Nehaj steht mit der österreichisch-ungarischen Monarchie in Beziehung. Wie?

,,Sie stammt aus dem Mittelalter und war die Gemeindekirche aller Spičer, aber sie hat eine Beziehung zu Österreich-Ungarn. Obwohl das montenegrinische Heer Spič 1877 von den Osmanen befreit hatte, wurde das Gebiet rund um Sutomore durch einen Beschluss des Berliner Kongresses im Jahre 1879 Österreich-Ungarn zugeschlagen. Die Gemeinde Spič schenkte die Festung Nehaj 1889 dem Erzherzog Ivan Ortho. Man muss dazusagen, dass Österreich-Ungarn während seiner ganzen Regierungszeit in dieser Region von 1879 bis 1918 die Eigentums- und sonstigen Rechte beider christlichen Kirchen respektierte. In dieser Zeit wurden erstmals Grundbücher angelegt, aus denen wir entnehmen können, dass in den Besitzblättern der Zweialtar-Kirchen ein Gemeinschaftseigentum eingetragen war. In der Öffentlichkeit ist leider nicht hinreichend bekannt, dass Österreich im gesamten Küstengebiet den Bau und die Erhaltung von orthodoxen und katholischen Kirchen sowie auch anderen Bildungs- und Kultureinrichtungen finanziell stark unterstützt hat und nicht nur militärische Festungen finanziert hat, wie man hier meistens denkt.“

Wie werden die Gottesdienste für Katholiken und Orthodoxe in den aktiven bikonfessionellen Kirchen heute organisiert?

,,Da die einen nach dem gregorianischen und die anderem nach dem julianischen Kalender feiern, werden die Gottesdienste durch den religiösen Kalender bestimmt. Zum Beispiel ist der Tag der Hl. Petka Rimljanka am 26. Juli, und 13 Tage später begehen die Orthodoxen diesen Feiertag. Die Gottesdienste finden in den Zweialtar-Kirchen vor allem an den Feiertagen statt, aber wenn es sich um Friedhofskirchen wie die Kirche Sv. Tekla (Ćekla) in Sutomore handelt, so werden die Gottesdienste nach dem Bedarf der örtlichen Bevölkerung abgehalten. Das sind überwiegend Votivkirchen für die Alteingesessenen, die sich außerhalb der dichter besiedelten Ortschaften befinden.“

Das Bild der Kirche St. Tekla aus 1929. (Foto: zVg)

In den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts führten die überbordenden Nationalismen zur Entweihung einer Kirche in Sutomore. Wie war das damals?

 „Leider haben die neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts auch hier ihre Spuren hinterlassen, hatten aber glücklicherweise keine verheerenden Folgen wie in den anderen Republiken des ehemaligen Jugoslawien. Einer der Schläge gegen das repräsentative Kulturerbe Montenegros war die gewaltsame Entfernung des katholischen Altars aus der Zweialtar-Kirche Sv. Petka 1995. Nach einem langen Gerichtsverfahren wurde derselbe Altar ein Jahrzehnt später wieder aufgestellt und die Kirche wurde wieder zu einer Zweialtar-Kirche. Dieser Vorfall erschütterte damals die traditionell gute Beziehung zwischen den Katholiken und den Orthodoxen, die dieses Gotteshaus nach dem katastrophalen Erdbeben 1979 gemeinsam restauriert hatten. Davon zeugte der gemeinsame Gottesdienst des Metropoliten Danilo Dajković und des Kotorer Bischofs Ivo Gugić in der wiederhergestellten Kirche 1987, an dem zahlreiche Priester und Bürger teilnahmen. Heute führt die Veränderung der nationalen und konfessionellen Bevölkerungsstruktur in Bar, vor allem in Sutomore, in den letzten drei Jahrzehnten zu neuen Trends, die immer mehr den balkanischen Verhältnissen mit ihrem religiösen Antagonismus entsprechen. So können die Zweialtar-Kirchen statt eines vergleichsweisen Vorteils zum Ballast für die montenegrinische Gesellschaft werden.“

In dieser Hinsicht sind vor allem die staatlichen Behörden und Institutionen Montenegros gefordert, die wichtigsten Werte des interkulturellen Erbes für zukünftige Generationen zu bewahren. Die Zweialtar-Kirchen sind, obwohl oft von kleineren Maßen, mit ihrer Symbolik in ökumenischer und internationaler Hinsicht bedeutend.

Ein Beispiel journalistischer Solidarität

Vlatko Simunović, derzeit Redakteur für Kultur bei TV Montenegro und Kolumnist des Portals Radio und Fernsehen Montenegro, hat der Erforschung der Kulturdenkmäler Montenegros einen bedeutenden Teil seiner journalistischen Karriere gewidmet. Sein Zeitungsartikel über die Zweialtar-Kirchen war für uns ein erster hilfreicher Wegweiser zur Entstehung dieser Geschichte. Natürlich sind wir mit ihm in Kontakt getreten, und alles, was darauf folgte, ist ein leuchtendes Beispiel kollegialer Solidarität.

KOSMO: Zu welchen Erkenntnissen sind Sie bei der Erforschung der Kirchengebäude mit zwei Altären gekommen?

Vlatko Simunović: ,,Mit den Kirchen mit zwei Altären habe ich mich vor 15 Jahren für einen Artikel in der Tageszeitung Pobjeda beschäftigt. Wir haben keine historischen Primärquellen, die uns verraten, warum es an der montenegrinischen Küste christliche Kirchen mit zwei Altären, einem römisch-katholischen und einem orthodoxen, gibt. Im Süden, rund um Bar, erfolgte der Bau von Kirchen immer auf Initiative der Gläubigen. In Boka Kotorska erfolgte er immer auf Initiative der Regierung. Schon bei Vuk Karadžić gibt es Erklärungen, dass die Kirchen mit zwei Altären in der Boka einen Versuch des katholischen Klerus darstellten, einen Teil der Orthodoxen mit Unterstützung der Regierenden zum Übertritt zum westlichen Christentum zu bewegen, aber ich wiederhole, ich habe keine überzeugenden Beweise für diese These gefunden. Interpretationen ja, Beweise nein. Es gibt auch keinen einzigen Beleg dafür, dass die Christen von Herceg Novi bis Bar vor 1990 jemals Konflikte miteinander hatten. Überall, wo in Boka Kotorska eine Zweialtar-Kirche besteht, stand diese Kirche unter der Jurisdiktion Roms und der orthodoxe Altar wurde zusätzlich hineingestellt. In Bar haben die Konfessionen sie gemeinsam errichtet und unterhalten. Sicher ist nur, dass alle Kirchen mit zwei Altären aus einer Zeit datieren, als die südslawische Seite der Adria unter der Herrschaft Venedigs stand, und dass sie ein Produkt der Toleranz sind, die unter den Christen herrschte. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts verhielten sich der Katholizismus und die Orthodoxie an der Adria nicht wie zwei kompromisslos gegensätzliche Sphären. In Montenegro blieb es noch so bis zum Zusammenbruch der SBR Jugoslawien. Erst dann kam es zu Spannungen, unter denen ein Teil der Katholiken den Bereich von Boka Kotorska verließ.“

Die Basilika des Heiligen Nikolaus in Bari, Italien,
verfügt über zwei Altäre und beherbergt die Reliquien
des heiligen Nikolaus. (Foto: iStock)

Neben den Zweialtar-Kirchen an der Küste wurde kürzlich auch im Norden Montenegros eine solche Kirche entdeckt. Wo befindet sie sich und wann, aus welchem Anlass und auf wessen Initiative wurde sie erbaut?

 „Schriften von Pavle Rovinski besagen, dass in Smailagića Polje in der Nähe von Kolašin zur Zeit seines Besuchs in dieser Region 1886 die Ruinen einer Kirche bestanden, die der Volksüberlieferung zufolge eine Zweialtar-Kirche war: ’Sie hatte zwei Altäre für Orthodoxe und Katholiken’. Das wäre die nördlichst gelegene Zweialtar-Kirche auf dem Balkan, und dafür gibt es zwei Erklärungen. Nach der ersten, die wahrscheinlicher klingt, wurde diese Kirchen für die Sassen, die Bergleute, eingerichtet, die im Frühmittelalter in Mojkovac und Umgebung in den Minen arbeiteten. Die zweite Version besagt, dass diese Kirche hier für die Moračaner bestand, die als Katholiken aus Albanien, Hot, gekommen waren. Zuerst müsste man überprüfen, wo diese Geschichte in den Schriften, die Pavle Rovinski zugeschrieben werden, überhaupt steht.“

Interessant:

Sakralbauten mit den Charakteristika beider Konfessionen gibt es in den Randgebieten des Mittelmeerraums an mehreren Orten. Es bestehen auch andere Beweise dafür, dass es einst keine Grenze zwischen dem westlichen und dem östlichen Christentum gab, so wie man sie heute gerne darstellen möchte, als Grenze zwischen zwei kompromisslos gegensätzlichen Welten. Der Markusdom in Venedig ist architektonisch nach byzantinischem Vorbild gestaltet. In der Kirche Santa Maria della Salute ruht unter einem Altar Joanis Jeremić, der mit dem Titel Vize-Patriarch beigesetzt wurde. Seinem Familiennamen nach zu urteilen, stammte er aus unserer Region. Nikodin Milaš schreibt, dass in der griechischen Kirche in Trogir und in den orthodoxen Kirchen in Zadar, Šibenik und auf Hvar im 17. Jahrhundert zwei Altäre bestanden.

Interessant

Sakralbauten mit den Charakteristika beider Konfessionen gibt es in den Randgebieten des Mittelmeerraums an mehreren Orten. Es bestehen auch andere Beweise dafür, dass es einst keine Grenze zwischen dem westlichen und dem östlichen Christentum gab, so wie man sie heute gerne darstellen möchte, als Grenze zwischen zwei kompromisslos gegensätzlichen Welten. Der Markusdom in Venedig ist architektonisch nach byzantinischem Vorbild gestaltet. In der Kirche Santa Maria della Salute ruht unter einem Altar Joanis Jeremić, der mit dem Titel Vize-Patriarch beigesetzt wurde. Seinem Familiennamen nach zu urteilen, stammte er aus unserer Region. Nikodin Milaš schreibt, dass in der griechischen Kirche in Trogir und in den orthodoxen Kirchen in Zadar, Šibenik und auf Hvar im 17. Jahrhundert zwei Altäre bestanden.