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Bosnien verliert jedes Jahr eine ganze Stadt, Serbien und Kroatien sind knapp dahinter

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FOTO: (iStock/Prostock-Studio/Steven Granville)

Unter der Schlagzeile „Dieses Balkan-Land verliert pro Jahr eine ganze Stadt“ berichten österreichische Medien, dass die Abwanderung der Bevölkerung in Bosnien und Herzegowina nicht aufhöre.

Die österreichische Zeitung Heute schreibt, dass trotz der Weihnachts- und Neujahrsferien jeden Tag Hunderte von Einwohnern Bosnien und Herzegowina verlassen, und zwar „ohne Rückfahrkarte“, und weist darauf hin, dass die demografische Situation in Bosnien und Herzegowina sehr besorgniserregend sei.

„Am Sonntag spielen sich in Tuzla, der drittgrößten Stadt Bosniens, Szenen ab, die solche Befürchtungen bestätigen: Hunderte Menschen sind an nur einem Tag mit dem Bus gereist – die meisten für immer und in Richtung Deutschland“, so Heute.

Wenn die Auswanderung nicht gestoppt wird, wird Bosnien und Herzegowina nach Schätzungen der Vereinten Nationen „bis 2070 die Hälfte seiner Bevölkerung verlieren und nur noch 1,6 Millionen Einwohner haben“, berichten österreichische Medien.

Gründe für die Auswanderung sind das durchschnittliche Monatsgehalt in Bosnien von 575 Euro, die fehlenden Arbeitsstellen und andere Zukunftsperspektiven junger Menschen, insbesondere nach der massiven Inflation und den Preissteigerungen in Bosnien und Herzegowina.

Die österreichische Boulevardzeitung Heute weist auch auf die sehr besorgniserregende demografische Situation und die Auswanderung junger Fachkräfte in anderen Ländern der Region hin: „Kroatien und Serbien sind auch unter den Top 10 auf der Liste der Länder, die es nicht geschafft haben, die Auswanderung junger Menschen zu stoppen.“

In jedem Fall ist die Auswanderung von Einwohnern nicht nur ein großes Problem, sondern auch eine große, dringende Herausforderung für alle genannten Länder. Denn Brain-Drain bedeutet auch den Verlust des Arbeits- und Reproduktionspotentials des Landes und die rasante Alterung der Bevölkerung, warnen österreichische Medien.