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Tragischer Unfall

Bus rast in Menschenmenge – Drei Mädchen sterben (FOTOS)

(FOTO: Facebook/Polícia SR)
(FOTO: Facebook/Polícia SR)

Bei einem tragischen Unfall am Rand eines katholischen Jugendtreffens im Osten der Slowakei kamen drei Mädchen im Teenageralter ums Leben. Ein Reisebus setzte sich unvermittelt in Bewegung und erfasste mehrere Personen. Im beschaulichen Städtchen Spisske Podhradie, das sonst als Ort des Glaubens und der Begegnung bekannt ist, herrscht nun tiefe Trauer.

Vom Bus eingeklemmt

Die Mädchen, zwei im Alter von 17 und eine von 18 Jahren, wurden von dem Bus eingeklemmt und erlagen ihren schweren Verletzungen. Der slowakische Innenminister Matus Sutaj Estok, der sich direkt vor Ort ein Bild der Lage machte, wurde von der Nachrichtenagentur TASR zitiert: „Hier sind drei junge Leben ausgelöscht worden, die von Mädchen auf dem Weg zu einem katholischen Treffen, um zu feiern“. Daneben gibt es sieben schwer verletzte Personen, von denen eine lebensgefährlich verwundet wurde. Rettungskräfte brachten die Verletzten umgehend mit Krankenwagen und Helikoptern in nahegelegene Krankenhäuser.

Suche nach der Ursache

Die genauen Umstände, die zum In-Gang-Setzen des Busses führten, sind gegenwärtig noch unklar und Gegenstand laufender Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft. Ein Alkoholtest bei dem Fahrer des Unfallbusses ergab keine Hinweise auf Alkoholkonsum. Geschockt von den Geschehnissen, wurde der Fahrer vorerst nicht befragt. Spekulationen zufolge konnte eine nicht angezogene Handbremse zum Losrollen des Fahrzeugs geführt haben.

Vorfreude wandelte sich in Entsetzen

Michal Kapusta, Bürgermeister der Stadt, schilderte laut TASR die dramatischen Ereignisse: „Nach den ersten Informationen, die wir haben, sind die Leute aus dem Bus ausgestiegen, haben sich in Gruppen aufgeteilt und sind vor dem Bus in Richtung Spisska Kapitula losgelaufen. Dann hat sich der Bus in Bewegung gesetzt und zehn Menschen unter sich gezogen.“ Die Jugendlichen im Alter von ungefähr 14 bis 18 Jahren, die aus verschiedenen Teilen der Slowakei angereist waren, sollten an einem diözesanen Jugendtreffen teilnehmen. Ihre Reise endete abrupt und tragisch, bevor sie die Kathedrale des heiligen Martin im Stadtteil Spisska Kapitula erreichen konnten.

Glaube und Anteilnahme

Nach dem Unfall wurde das Programm des Treffens abgebrochen und zu stillen Gebeten für die Opfer aufgerufen. Der Bischof des Bistums Zips, Frantisek Trstensky, drückte seine Bestürzung aus: „Ich spüre großen Schmerz und große Trauer, denn die Jugendlichen waren hierhergekommen, um zu beten“. Die Mehrheit der etwa 5,5 Millionen Einwohner zahlenden Slowakei gehört der katholischen Kirche an, was auch die Volkszählung 2021 mit 62 Prozent bestätigte. Der aktuelle Unfall wirft einen düsteren Schatten auf das Land, das zugleich seine Präsidentschaftswahlen abhält. Sowohl die scheidende Präsidentin Zuzana Caputova als auch der Ministerpräsident Robert Fico drückten ihre Betroffenheit aus.