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SPATENSTICH

„Campus der Religionen“ in Wien-Aspern: Spatenstich für 2020 geplant

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(FOTO: Facebook/Michael Ludwig)

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und Kardinal Christoph Schönborn präsentierten am Dienstag den Plan zur Errichtung des Campus der Religionen in der Seestadt aspern.

„Der Campus der Religionen liegt mir sehr am Herzen, weil er zeigt, dass wir in Wien Religionen zusammenführen können. Religionsgemeinschaften sind nach wie vor Gemeinschaften, die für viele Menschen sehr wichtig sind. Und es gibt Teile in der Welt, wo Religionen verwendet werden, um Konflikte auszutragen und sogar Kriege zu führen. In Wien werden wir hingegen einen Campus realisieren, der einen Austausch zwischen den Religionsgemeinschaften ermöglicht und der zeigen wird, dass Religionen über ihre Grenzen hinweg zusammen an einem Strang ziehen können“, so Bürgermeister Ludwig.

Noch vor der Weichenstellung für den Campus trafen Ludwig und Schönborn mit Vertretern der römisch-katholische, der evangelischen (AB und HB), der griechisch-orientalischen Kirche, der israelitischen Religionsgemeinschaft, der islamischen Glaubensgemeinschaft, der österreichisch-buddhistischen Religionsgemeinschaft, der neuapostolischen Kirche in Österreich und der Religionsgemeinschaft der Sikh zusammen.

„Der Campus zeigt, dass in unserer Stadt das Miteinander der Religionen gelebt wird. Die Seestadt ist ein faszinierendes Projekt, das ein Modell des Zusammenlebens in einer Zeit der Gegensätze in der Gesellschaft und unter den Religionen sein kann. In Zeiten, wo Religion als Problem und nicht als positiver Faktor gelebt wird, ist es wichtig zu zeigen: Es gibt einen anderen Weg. Dabei ist das Bild des Campus in einer offenen Gesellschaft wichtig: Dieser ist keine Festung der Religionen, bei denen sich jede Religion gegen die anderen verschanzt. Vielmehr ist ein Campus ein offenes Feld, das darauf angelegt ist, mit der Zivilgesellschaft für das Wohl der Stadt und für das Wohl der Menschen da zu sein“, sagte Kardinal Schönborn.

Einzigartigen Projekt mit hoher Symbolkraft
Bürgermeister Ludwig und Kardinal Schönborn sehen im Campus der Religionen ein einzigartiges Projekt mit hoher Symbolkraft, welches ein positives Signal senden, was Zusammenarbeit der Religionen für die Gesellschaft leisten kann. Michael Ludwig bedankte sich bei allen Vertretern der Religionsgemeinschaften und betonte, dass der Campus weiterhin für alle jene Religionsgemeinschaften offenstehe, die sich bisher noch nicht zu einer Teilnahme entschließen.

Der Campus wird in Zukunft nicht nur als interreligiöse Begegnungsstätte dienen, sondern auch Ausbildungsstätte sein, da die Kirchlich Pädagogische Hochschule (KPH) in die Seestadt aspern übersiedeln wird. Auf einer Fläche von rund 10.000 Quadratmeter werden neben Sakralräumen auch ein 2.800 Quadratmeter großer gemeinsamer Bereich entstehen. Mit einer Fertigstellung des Campus der Religionen wird für 2022 gerechnet.