Eine private Familienfeier im Casablanca Veranstaltungssaal in Wien Liesing endete Samstagnacht in einer Tragödie. Zwei Wiener mit kroatischer Staatsbürgerschaft wurden Opfer einer brutalen Messerattacke. Einer von ihnen schwebt drei Tage später nach wie vor in Lebensgefahr.
In zahlreichen Medienberichten wird von „unterlassener Hilfeleistung als Motiv“ gesprochen. Eines der beiden Opfer beteuert, dass es sich dabei um Unwahrheiten handle und entschloss sich daher exklusiv für KOSMO die wahren Geschehnisse in der Perfektastraße zu schildern. Eine Zeugin berichtet zudem von den schrecklichen Szenen in jener Nacht.
Es sollte eine Tauffeier im engsten Familienkreis werden, wie sie schon unzählige Male in den Veranstaltungssälen in Wien-Liesing zelebriert wurde. „Die Stimmung war gerade am Höhepunkt, als der DJ die Musik um etwa 23:15 Uhr aus machte, und panisch auf die Glas-Ausgangstür zeigte, die er direkt im Blick hatte. Wir stürmten hinaus und sahen eines der Opfer (22 – Name ist der Redaktion bekannt) mit zwei Stichverletzungen und um Hilfe flehend, das zweite Opfer (21 – Name ist der Redaktion bekannt) – ebenfalls mehrfach verwundet – war an ein Geländer gelehnt. Die mutmaßlichen Täter ergriffen die Flucht und ließen einen Mann am Boden liegen, der sich nicht bewegte. Wie sich später herausstellte, war dieser schwer alkoholisiert und gehörte zu ihnen“, berichtet eine Zeugin, die ebenfalls Gast der Tauffeier war.
„Sie baten uns nicht um Hilfe!“
Die beiden Cousins wollten vor der Ausgangstüre nur eine Zigarette rauchen, und sich unterhalten, als sie sahen, wie zwei Männer versuchten, einen Betrunkenen in ein Taxi zu setzen. „Wir haben nur kurz hingesehen, da das Taxi genau vor der Tür stehen blieb, hinter der unsere Familienfeier stattfand, als einer von ihnen uns plötzlich fragte, warum wir denn so dumm schauen. Sein Freund, der hinter ihm stand, ging daraufhin auf meinen Cousin los, stieß ihn – er stieß zurück. Sekunden später folgten die Messerstiche. Alles ging so schnell“, berichtet das zweite schwerverletzte Opfer im Telefon-Interview aus dem Krankenhaus, das den Verdächtigen kurze Zeit später auch identifizierte. Er gestand die Tat.
„Es gab keinen Grund für solch eine grauenhafte Tat. Wie kann man einfach so, Menschen abstechen?“
– eines der beiden Opfer (21)
Während in verschiedenen Medienberichten von unterlassener Hilfeleistung die Rede war, beteuert das Opfer: „Sie baten uns nicht um Hilfe und wir haben sie nicht provoziert! Es gab keinen Grund für solch eine grauenhafte Tat. Wie kann man einfach so, Menschen abstechen“, so der schwer verletzte 21-Jährige, der zwei Mal in den Oberkörper und zwei Mal in den Unterarm gestochen wurde und sich nach wie vor im Schock befindet: „Ich hatte Glück – er hat meine Leber nur knapp verfehlt!“
Von Familienmitgliedern wiederbelebt
Sein 22-jähriger Cousin wurde durch zwei Messerstiche in den Oberkörper derart schwer verwundet, dass bei ihm akute Lebensgefahr bestand! Unter anderem stach der zehn Jahre ältere mutmaßliche Täter ins Zwerchfell des Opfers, weshalb er mehrere Minuten lang keine Luft bekam. „Er musste von Verwandten wiederbelebt werden, bis die Rettung eintraf. Seine Eltern mussten alles mit ansehen“, so die Zeugin. Die beiden Opfer wurden anschließend in verschiedene Unfallspitäler gebracht, wo der 22-Jährige innerhalb weniger Stunden gleich zwei Mal notoperiert werden musste. Ihm wurde eine Niere und die Milz entfernt. Er befindet sich im Tiefschlaf und schwebt nach wie vor in Lebensgefahr.
Mitarbeiter ging mit Messer zu „Der Mann“-Weihnachtsfeier
Wie KOSMO aus verlässlicher Quelle erfuhr, handelte es sich bei dem Verdächtigen und seinem Komplizen um Angestellte der Bäckerei „Der Mann“, die im angrenzenden Saal ihre Weihnachtsfeier abhielten. „Wer geht bewaffnet auf eine Firmenfeier und richtet dann auch noch so ein Blutbad an“, so die Zeugin.
Die Tatwaffe wurde am Sonntagvormittag von den Ermittlern am Nachbarsgrundstück ausfindig gemacht. Die Schnittverletzungen des mutmaßlichen Täters, von denen in Medienberichten die Rede ist, könnte er sich durch seine brutale Messerattacke selbst zugefügt haben.
Insgesamt wurden drei Personen festgenommen. Dabei handelt es sich um einen 32-jährigen österreichischen sowie zwei philippinische Staatsbürger im Alter von 32 bzw. 35 Jahren. Der 35-jährige, philippinische Staatsangehöriger versuchte noch von der Tatörtlichkeit zu flüchten, konnte jedoch von Beamten der WEGA angehalten und festgenommen werden. Es gilt die Unschuldsvermutung.
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