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MARKETING

Über die Rassistische H&M-Werbung und Scheinheiligkeit der Konsumenten

Mit diesem Bub warb H&M für einen Pulli mit einen „lustigen“ Spruch: Bei den Kunden kam das gar nicht gut an. (Foto: screenshot)

Der schwedische Filialist Hennes & Mauritz hat mit einem rassistischen Foto auf seiner Homepage einen Shitstorm ausgelöst.

Was hat sich H&M dabei gedacht, einem farbigen Jungen einen Pullover mit einem „lustigen“ Spruch anzuziehen und ihn neben einen weißen Jugen zu stellen, mit einem noch „lustigeren“ Spruch? Im britischen Onlineshop der Modekette warb das Unternehmen mit einem grünen Pullover mit dem Aufdruck „Coolest Monkey in the Jungle“, getragen von einem dunkelhäutigen Kind. Daneben steht ein weißer Junge, ebenso mit einem Pullover, mit dem Spruch „Jungle Survival Expert“. Pure Absicht oder gezielte Provokation?

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Die Rechnung ist aufgegangen

Mit dieser Strategie hat H&M definitiv für reichlich gratis Werbung gesorgt. Oder war das nur ein verzweifelter Schachzug, um sich aus der wirtschaftlichen Krise, die die Modekette seit Monaten plagt, zu retten? Das Erstarken des Onlinehandels macht dem Unternehmen mit seinem großen Filialnetz schwer zu schaffen. Der aktuelle Marketing-Fehler war ein Schuss nach hinten.

Reaktionen der Schönen und Reichen

Auf Twitter ist das Thema seit Sonntag eines der heiß diskutiertesten Themen. Weltweit empören sich User über die diskriminierende Werbung. Der kanadische R&B-Sänger The Weekend beendete umgehend die Zusammenarbeit mit der Modekette.

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„Ich war geschockt und beschämt von diesem Foto. Ich bin zutiefst beleidigt und werde nicht mehr mit H&M zusammenarbeiten“, schrieb der 27-jährige auf Twitter. Der Musiker mit äthiopischen Wurzeln hatte bei H&M seine eigenen Kollektionen herausgebracht und für die Kette gemodelt. Der deutsch-ghanaischer Fußballspieler, Kevin-Prince Boateng, zeigte sich ebenso entsetzt über die Werbung.

https://twitter.com/theweeknd/status/950447182829699072

Der Ex-Nationalspieler von Ghana teilte das Foto, auf dem der dunkelhäutige Junge zu sehen ist und fragt: Ist das euer Ernst, H&M? Habt ihr euren Verstand verloren? Nein zu Rassismus.“

Die Scheinheiligkeit der Konsumenten

Wir alle kennen die Prozedur: Das Unternehmen wird natürlich das Bild von ihrer Seite nehmen, sich entschuldigen, eine Schule in Ruanda bauen und die Welt ist wieder in bester Ordnung. Nach der Welle der Empörung und des Boykotts werden sich auch die hartnäckigsten Menschenrechtsaktivisten unter uns magnetisch von den „Sale“ Angeboten der Schweden angezogen fühlen. Spätestens zum Winterschlussverkauf, wo alles bis zu 123 Prozent reduziert wird, werden schön brav T-Shirts und Socken von H&M eingekauft. Über den kleinen dunkelhäutigen Jungen wird niemand ein Wort verlieren. Haben eigentlich die Eltern des Jungen gesehen, was ihrem Kind angezogen wurde?