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5 Gründe, wieso Strache in der Ex-Yu Community mehr punktet als die SPÖ

Strache Ex-Yu Community
(FOTO: zVg.)

Dass die FPÖ vor allem um serbische, aber auch kroatische Wähler bemüht ist, ist wahrlich kein Geheimnis mehr. Seit ungefähr 10 Jahren umwirbt die FPÖ – mit teilweise sehr beachtlichen Erfolgen – serbische und kroatische Wähler aus der Ex-Yu Community.

Dass Strache und Kurz die ersten Vizekanzler und Bundeskanzler in der Geschichte der zweiten Republik sind, die den serbischen MitbürgerInnen zum orthodoxen Weihnachtsfest ganz offiziell gratuliert haben, ist in Österreich definitiv ein Novum. Für uns ist es zugleich ein Anlass, um zu analysieren, wieso Straches Politik derzeit viel erfolgreicher und damit ertragreicher ist als die Ex-Yu-Community-Politik der SPÖ.

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Der FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gab kürzlich ein Interview für den Öffentlich-rechtlichen der Republika Srpska (RTRS), in welchem er sich für das Recht auf Selbstbestimmung der Kroaten und Serben in Bosnien-Herzegowina ausspricht.

Einerseits liegt der Erfolg der FPÖ bei der serbischen Community sicherlich zu einem Großteil daran, dass man sich jahrelang aktiv mit Aussendungen, Brojanica-Armbändern, Serbien-Besuchen oder Veranstaltungen bei den Serben positioniert hat, aber auch mit dem regelmäßigen Ausspielen der Nationalstolze-Karte. Jedoch gibt es, abgesehen von den sehr diskutablen Inhalten, mit denen Strache und Co bei den Serben punkten, auf anderen Feldern einen Vorsprung, der auf Versäumnissen der SPÖ in der Vergangenheit beruht…

1. Klare Ansagen und Bekentnisse
Bei der Ex-Yu-Communitypolitik der SPÖ gewinnt man immer wieder den Eindruck, dass die Sozialdemokraten in unserer Gemeinschaft am liebsten auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Dabei umgeht man am liebsten klare Bekenntnisse und Positionen zu ex-jugoslawischen Themen, während die FPÖ der Community klare Ansagen bietet. Einerseits leistet sich die FPÖ zwar den „Luxus“, mit Anti-Islam-Parolen und der klaren Unterstützung für die Republika Srpska auf bosniakische Stimmen zu verzichten, andererseits hat die SPÖ gleichzeitig ihre Ex-Yu-Politik nicht wirklich definiert. Für die Menschen ist, abgesehen von den veralteten und verkrusteten Beziehungen zu ex-jugoslawischen Vereinen, die Politik der SPÖ in dieser Hinsicht nicht wirklich greifbar. Die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts sind längst vorbei, aber die Community-Politik der SPÖ hat sich in den Fundamenten nicht wirklich verändert als zu jugoslawischen Verein „Jedinstvo“-Zeiten.

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2. Der Chef kommt persönlich
Aus der Löwelstraße schickt man oft drittklassige, eher wenig prominente Vertreter zu Community-Festen, während für Strache, Gudenus und Hofer die serbischen und kroatischen Stimmen wichtig genug sind, um sich selber ins „Dernek-Getümel“ auch auf noch so unbedeutenden Community-Events zu schmeißen. Strache verpasst keinen serbischen Ball, macht coole Selfies mit seinen Wählern und serbischen Promis, aber ebenso war man Sponsor beim Kroatischen Ball – und zwar als einzige politische Partei. Die FPÖ schickt meistens höchste Vertreter: eine Geste, die man am Balkan, wenn man den Balkan kennt, immer zu schätzen weiß. So plakativ und durchsichtig manche Aktionen von der FPÖ in den letzten Jahren gewirkt haben, unter anderem Straches Tragen der Brojanica: Das Balkan-Know-How der FPÖ ist wesentlich größer. Die FPÖ weiß derzeit besser, wie man mit balkanesischer Kundschaft umgehen muss. Man muss ihr, klarerweise, das Gefühl geben, an erster Stelle zu stehen – selbst wenn es in Wirklichkeit nicht so ist. Und genau dieses Feeling transportieren die Blauen, indem sie immer wieder ihre Top-Leute und nicht kleine Bezirskräte auf Jugo-Feste schicken.

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