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Cyberangriff

Cyberangriff auf Apple-Produkte: Unentdeckte Schwachstelle ausgenutzt

(FOTO: iStock/Wirestock)
(FOTO: iStock/Wirestock)

Ein Cyberangriff, der selbst Experten in Staunen versetzt. Jahrelang blieb er unbemerkt, zielte auf Apple-Produkte ab und nutzte eine bisher unentdeckte Schwachstelle aus. Die russische Cybersicherheitsfirma Kaspersky hat diese Operation aufgedeckt und die Ergebnisse nun auf dem Chaos Communication Kongress in Hamburg und auf ihrem eigenen Portal Securelist präsentiert.

Die Sicherheitsexperten von Kaspersky sprechen von einer „höchstentwickelten Angriffskette“, die sie je gesehen haben. Sie warnen eindringlich: „Was wir wissen – und was diese Schwachstelle beweist – ist, dass fortschrittliche hardwarebasierte Schutzmechanismen gegenüber einem hochentwickelten Angriff nutzlos sind, solange es Hardwarefunktionen gibt, die diese Schutzmechanismen umgehen können.“

Spyware auf Apple-Produkten

Die gezielten Angriffe auf Apple-Produkte sind nicht neu. Schon im Juni waren iPhones von Personen, die in diplomatischen Vertretungen und Botschaften in Russland arbeiten, infiziert worden. Kaspersky bestätigt nun, dass die sogenannte „Operation Triangulation“ in den vergangenen vier Jahren Spyware-belastete Nachrichten über die iMessages-App auf iPhones verschickt hat. Das Perfide daran: Die User mussten nichts tun, die Schadsoftware installierte sich von alleine.

Einmal installiert, hatte die Schadsoftware Zugriff auf verschiedene Daten des iPhones, darunter Standort, Fotogalerie und Mikrofonaufnahmen. Ein Neustart des Geräts konnte die Spyware zwar entfernen, doch die Angreifer hielten ihre Kampagne am Laufen, indem sie immer wieder neue infizierte iMessages verschickten.

Sicherheitsschwachstelle

Die Experten von Kaspersky stießen bei ihren Untersuchungen auf eine bisher unbekannte Sicherheitsschwachstelle, die die Installation der Spyware erst ermöglichte. Sie umging die fortschrittlichen hardwarebasierten Speicherschutzmaßnahmen von Apple, die normalerweise das Gerätesystem schützen, selbst wenn Hacker es schaffen, den Speicher des zugrunde liegenden Kernels zu manipulieren.

Neben dem iPhone wurden auch andere Apple-Geräte, darunter Macs, iPods, iPads, Apple TVs und Apple Watches, von ähnlichen Angriffen heimgesucht. Apple hat inzwischen reagiert und die Sicherheitslücke geschlossen.

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Was die „Operation Triangulation“ so beunruhigend macht, ist die Tatsache, dass der Angriff für die meisten Nutzer unbemerkt ablief. Sie zeigt, dass selbst fortschrittliche Schutzmechanismen nicht unfehlbar sind, wenn es um hochentwickelte Angriffe geht.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.