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Online-Betrug

Enormer iPhone-Betrug auf Willhaben enthüllt: Tausende Nutzer betroffen

IPHONE
(FOTO: EPA/John G. Mabanglo)

Hinter den unscheinbaren Anzeigen auf Willhaben, die neue Handys und originalverpackte iPads zu attraktiven Preisen anboten, verbarg sich eine ausgeklügelte Betrugsmethode. Über mehrere Monate hinweg fielen zahlreiche ahnungslose Opfer aus Österreich auf diesen Trick herein und verloren dabei Tausende von Euros.

Die Betrugsmasche war einfach, aber effektiv. Das Paar inserierte auf der Online-Plattform Willhaben neue Apple-Produkte wie Handys und iPads zu attraktiven Preisen. Die Interessenten, die auf die Anzeigen stießen, bestellten und überwiesen das Geld, in der Hoffnung, bald ihr neues Gerät in den Händen zu halten. Doch die Ware kam nie an.

,,Ich konnte nicht glauben, dass mir sowas passiert, trotz aller Vorsicht“, erzählt ein Betroffener, der ein iPhone für 550 Euro bestellt und bezahlt hatte. Er hatte sogar angeboten, das Gerät persönlich abzuholen, aber die Verkäuferin bestand auf eine Überweisung und versprach, das Gerät anschließend zu versenden. Doch das passierte nie. Stattdessen verschwand das Inserat und mit ihm der Kontakt zur Verkäuferin.

Die Betrügerin, eine 25-jährige Mutter von vier Kindern, hatte eine perfekte Ausrede für ihre Abwesenheit: ,,Ich stehe kurz vor der Entbindung und bin im Spital“. Tatsächlich brachte sie zur selben Zeit ihr viertes Kind zur Welt. Ihr Komplize, ein 31-jähriger Wiener, der bereits wegen Raub und Betrug vorbestraft war, half ihr bei der Durchführung des Betrugs. Sobald das Geld auf ihrem Konto war, verschwanden die Inserate und der Kontakt zu den Käufern.

Die Opfer sind verzweifelt, verärgert und enttäuscht. ,,Die beiden Betrüger wussten aber halt auch ganz genau, wie eine Hinhalte-Taktik gut funktioniert. Die waren schon sehr gewieft“, sagt ein Opfer. ,,Ich kann nur jedem raten, höherpreisige Artikel selbst abzuholen“, fügt er hinzu.

Der finanzielle Verlust ist enorm. Viele der Opfer haben sich mittlerweile neue Handys woanders gekauft, doch der Schaden bleibt. Die Hoffnung auf Rückzahlung ist gering, da das betrügerische Paar das ganze Geld, weit mehr als 15.000 Euro, bereits für Drogen ausgegeben hat.

Die 25-jährige Mitangeklagte erhielt am vergangenen Dienstag vor dem Landesgericht Korneuburg eine bedingte Haftstrafe, während der Hauptangeklagte zu einer teilbedingten Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt wurde. Aufgrund seiner Drogenproblematik wurde ihm auferlegt, eine Therapie zu absolvieren, die ihm einen Gefängnisaufenthalt erspart, was rechtskräftig beschlossen wurde.