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Denis Šakić ist neuer Klubvorsitzender der SPÖ Innere Stadt

Denis Sakic
FOTO: zVg

Seit Mitte September ist Denis Šakić neuer Klubvorsitzender der SPÖ Innere Stadt. Der junge Wiener mit bosnischen Wurzeln ist seit 2020 auch Bezirksrat sowie stellvertretender Vorsitzender im Bauausschuss. KOSMO hat den 32-jährigen zum Interview getroffen.

KOSMO: Wie war Dein Weg in die Politik?
Denis Šakić:
Ich bin zusammen mit meiner Familie aus Bosnien nach Österreich gekommen, als ich ein Jahr alt war. In Österreich hatte man schnell die Möglichkeit, Fuß zu fassen. Das hat vor allem auch mit den politischen Strukturen zu tun, die es in anderen Ländern nicht gibt bzw. es schwerer machen. Das hat mich fasziniert, ich wollte die Politik dahinter verstehen und bin so zur SPÖ gekommen.

KOSMO: In die Politik zu gehen, war also schon immer ein Ziel von Dir?
Denis Šakić: Ich habe elf Jahre lang für den Stadtschulrat gearbeitet, dort habe ich auch eine Lehre absolviert. Danach habe ich die Matura nachgeholt und an der FH Public Management studiert. 2016 habe ich mich dann ehrenamtlich bei der Jungen Generation der SPÖ engagiert. Auf Grund meines Engagemetns wurde ich dann 2018 Bezirksgeschäftsführer. Man könnte sagen, dass die Politik eigentlich mein zweiter Bildungsweg ist.

Ich bin zusammen mit meiner Familie aus Bosnien nach Österreich gekommen, als ich ein Jahr alt war. In Österreich hatte man schnell die Möglichkeit, Fuß zu fassen.

KOSMO: Als Klubchef kommen auch neue Aufgaben auf Dich zu. Welche sind das?
Denis Šakić: Meine Aufgaben sind hauptsächlich die Koordination und Zusammenarbeit im Klub. Die Kommunikation mit den anderen Parteien spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, denn im Bezirk kann man nur gemeinsam seine Interessen voranbringen. Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Lucia Grabetz und ich machen dabei vieles im Doppelpack – die Zusammenarbeit funktioniert immer sehr gut. Mitunter bin ich auch für Organisatorisches verantwortlich, etwa dafür, die Anträge einzureichen.

KOSMO: Was ist das Spannende an der politischen Arbiet im ersten Bezirk?
Denis Šakić: Der erste Bezirk steht für Innovation, viele Themen die flächendeckend noch kein Thema sind finden oftmals ihre Entwicklung in der Inneren Stadt. Um nur ein paar Beispiele zu nennen, fällt mir das Parkpickerl sowie die Anrainerinnenparkplätze ein. Ein weiteres Thema ist die zukünftige Verkehrsberuhigung. Auch die Möglichkeit selbst aktiv mitgestalten zu können, den Bezirk einerseits klimafreundlicher zu machen und anderseits die Möglichkeit zu haben Grätzl im Bezirk gestalterisch aufzuwerten.

KOSMO: Welche Themen sind Deine Schwerpunkte? Wofür setzt Du Dich besonders ein?
Denis Šakić: Das Zusammenleben und ein Miteinander sind mir in der Inneren Stadt sehr wichtig. Ein Miteinander zwischen Bewohnerinnen und Wirtschaft ist ein wesentlicher Bestandteilt. Speziell die kleinen und mittleren Betriebe möchte ich hier hervorstreichen. Sie geben dem Bezirk einen gewissen Charme. Der erst Bezirk ist der Wirtschaftsmotor Wiens.

KOSMO: Gilt es etwas, was Du in der Innenren Stadt gerne verändern würdest?
Denis Šakić: Der Bezirk müsste auf jeden Fall, hinsichtlich der Wohnsituation, wieder attraktiver für junge Menschen gemacht werden. Wir müssen den Spekulanten den Raum nehmen und ihn stattdessen den jungen Menschen geben. Im Bezirksparlament stellen wir zu diesem Thema auch regelmäßig Resolutionsanträge.

KOSMO: Was wird in der Zukunft für die Innere Stadt besonders wichtig?
Denis Šakić: Mir ist das gute Zusammenleben in der Inneren Stadt sehr wichtig. Es gilt das Miteinander zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern und der Wirtschaft, das auch den Charme des Bezirks ausmacht, zu fördern. Speziell die kleinen und mittleren Betriebe im Bezirk sind uns ein großes Anliegen.

KOSMO: In den letzten Jahren gab es zahlreiche neue Projekte, wie etwa die Umgestaltung des Neuen Marktes, Peterplatzes oder auch die Schwimmenden Gärten am Donaukanal. Hast du ein „Lieblingsprojekt“?
Denis Šakić: Ich sehe hierbei das große Ganze. Wenn ich ein konkretes Projekt nennen müsste wäre das die Innere Stadt. Jedes dieser Projekte ist ein Puzzlestück, das am Ende ein Bild ergibt, daher ist mir die Gesamtheit sehr wichtig.

KOSMO: Die Zukunft wird noch mehr Grün und weniger Verkehr in die City bringen. Welchen Einfluss wird das auf den ersten Bezirk haben?
Denis Šakić: Natürlich einen positiven Einfluss. Denn hierbei ergeben sich Möglichkeiten der Attraktivierung. Wenn ich über den Neuen Markt spaziere, gibt es mir den notwenigen Raum um mich wohlzufüllen. Es wurde Grünraum und genug Platz für Fußgänger geschaffen. Durch die Verkehrsberuhigung wird es einen größeren Spielraum der Umgestaltung geben, daher sehe ich dem sehr positiv entgegen.

KOSMO: Was ist Deiner Meinung nach die Zukunft der Inneren Stadt?
Denis Šakić: Die Zukunft der Innen Stadt soll wiederbelebt werden. Sprich ein Wohnbezirk, der auch die Möglichkeit bietet junge Menschen sowie junge Familien hier wohnhaft werden zu lassen. Der erste Bezirk soll kein Museum werden!