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Wirtschaftskrise

Deutsche Industriekrise: jedes dritte Unternehmen bangt um Existenz

(FOTO: iStockphoto/mb-fotos)
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Nachdem Deutschland mehrere jahrzentelang günstiges russisches Gas bezogen hat, sieht sich die deutsche Industrie angesichts der drastischen Reduktion der Gaslieferungen aus Russland, welche dazu geführt hat, dass die Lieferanten Gas teuer nach steigendem Marktwert kaufen mussten, aktuell in einer Krise. Die Kosten werden nun auf die Verbraucher abgewälzt.

In Deutschland wurden im August 26% an Insolvenzverfahren auf Grund des steigendenen Energieverbrauchs und Versorgungsknappheit verzeichnet, so das Wirtschaftsinstitut IWH, welches zusätzlich angibt, dass im Herbst eine neue Welle an Illiquität da sein wird, berichtet Euronews.

Die Studie der deutschen Industriegesellschaft BDI zufolge, welche von Mitte August bise Ende September durchgeführt wurde, zeigt dass mehr als ein Drittel von 593 Unternehmen angegeben hat, unsicher über die Unternehmenszukunft, wegen der drastischen Energiepreise, zu sein.

Für zusätzliche Empörung hat in der Öffentlichkeit die Aussage des deutschen Wirtschaftsministers Robert Habeck geführt, welcher dem Sender ARD auf die Frage, ob den deutschen Unternehmen der Bankrott bevorsteht, geantwortet hat: „Nein, aber ich kann mir vorstellen, dass einige Industrien für eine Zeit lang gestoppt werden.”

Fast 10% der mittleren Industrieunternehmen mussten ihre Produktion vorrübergehend stoppen oder reduzieren, berichtet das Handelsblatt, das sich auf die Statistik des BDI bezieht. Schätzungen des BDI zufolge, löst die schnellsteigende Energiepreiserhöhung fundamentele Probleme in der deutschen Industrie aus, nachdem sich mehr als 90% der befragten Unternehmen über die steigenden Energie- und Rohstoffpreise beklagt haben und angegeben haben, dass diese eine Herausforderung für die Unternehmensexistenz darstellen würden.

58% der Unternehmen geben dies als „große Herausforderung” an, für 34% ist dies allerdings bereits eine „existentielle Bedrohung”.

Die deutsche Regierung hat auf Grund der steigenden Energiepreise ein Energiehilfspaket mit 65 Milliarden Euro für Bürger und Unternehmen angekündigt. Der BDI schätzt diese Summe für zu gering ein, und fordert die Regierung auf ein Hilfspaket für die Elektroenergie zu finanzieren.