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Überblick

Die Komplexität der österreichischen Bonuszahlungen

Symbolfoto. iStock/Veni vidi...shoot
Symbolfoto. iStock/Veni vidi...shoot

KOMMENTAR

Von Klimabonus über Energiekostenausgleich und Teuerungsbonus bis hin zur Strompreisbremse. Haben Sie noch einen Überblick?

Die Inflation hält die österreichische Wirtschaft immer noch als Geisel. Um den finanziellen Griff an der Gurgel der Bürgerinnen und Bürger zu lockern, hat die Regierung mehrere Maßnahmen entwickelt. So flattern uns etliche Euroscheine entgegen – den einen mehr, den anderen weniger – die sich „Klimabonus“, „Energiebonus“ oder „Anti-Teuerungsbonus“ nennen. Während die einen die staatliche Finanzspritze mit einer Gießkanne vergleichen, sehen andere ein gut durchdachtes Werk vor sich aufgehen. Politisch sitzen wir also in zwei verschiedenen Booten. Was im Grunde nicht relevant ist, denn in den Booten sitzt eben nur die Regierung. Die Bürger schwimmen derweil munter zwischen den zwei Booten durch, bis ihnen das Wasser bis zum Hals steht. Wer untergeht hat Pech gehabt. Staatliches Squid Game eben.

Medienberichte über Beantragungen, Fristen und Auszahlung der Beihilfen überschlagen sich momentan. Einen wirklichen Überblick hingegen hat kaum jemand. Allen Versuchen der Bundesregierung in Ehren, aber die Komplexität der Auszahlungen dieser Gelder ist einmalig. So gibt es zwar Auflistungen der momentanen Zuschüsse, aber einheitliche Informationen findet man selten.

Kein Wunder, dass viele Pensionisten verirrt waren, als Anfang September die ersten Boni ausbezahlt wurden. Denn hieß es noch im August und davor, dass JEDER Bürger 500 Euro Klimabonus erhält, so mussten manche Pensionisten durch die Finger schauen. Aber das lang nicht am Klimabonus, sondern an Sonderzahlung speziell für die Gruppe der Rentner. Denn Pensionisten erhalten mehr. Schön und gut, doch die Kommunikation war – augenscheinlich – nicht ausreichende, um der betroffenen Gruppe klarzumachen, dass sie mehr Geld bekommen, als erwartet.

Auch wenn dieser spezielle Fall nun positiv ausfiel, sollte es doch machbar sein, einheitliche Kommunikationslinien zu finden, um das Thema möglichst einfach an den Mann (und die Frau) zu bringen. Dem scheint bis dato noch nicht so.

Eventuell lassen sich solche Missverständnisse in Zukunft vermeiden. Dafür sollte man an der Kommunikation arbeiten. Sowohl an der internen (Causa Wien Energie) als auch an der externen (Einmalzahlung für Pensionisten).