Nachdem eine Mutter ihre drei kleinen Kinder am Wochenende in einem Gemeindebau in der Donaustadt ermordet hat (KOSMO berichtete), werden nun erste erschütternde Details zum Hintergrund der Tat bekannt.
Das Gewaltverbrechen einer Mutter an ihren zwei kleinen Töchtern (3 und9) und ihrem erst 8 Monate alten Sohn, das sich am Wochenende ereignet hatte, erschütterte Wien. Nach der Tat wurde die tatverdächtige Mutter von der Polizei mitgenommen. In den stundenlangen Verhören durch die Kripo schluchzte die Mutter fast unaufhörlich. Auf den Beistand durch einen Rechtsanwalt verzichtete die 31-jährige Verdächtige.
Nun gibt es neue Details, sowohl zum geistigen Zustand der Frau, als auch zur Todesursache der Kinder. Die Mutter soll bereits seit geraumer Zeit unter psychischen Problemen gelitten haben. Wie tief, wie gravierend die seelischen Abgründe sind, die die Frau mit nepalesischen Wurzeln zu der kaum begreiflichen Tat trieben, kann wohl nur ein psychiatrisches Sachverständigengutachten klären.
Zu der Todesursache kann die Polizei jedoch schon mehr sagen: Es liegen nun erste Ergebnisse der Obduktion vor.
Obduktion: Tod durch Ersticken
Wie KOSMO bereits berichtete, konnte die erste Obduktion nun auch die Vermutungen bestätigen: Die drei Kinder sind durch Ersticken gestorben. Auch deren Mutter, die aus Butwal in Nepal stammt, sagte bei einem Polizeiverhör mithilfe eines Dolmetschers aus: „Ich habe sie mit einem Polster im Schlaf erstickt.“ Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Obduktion des neunjährigen Opfers stützt diese Aussage. Der Gerichtsmediziner konstatierte Tod durch Ersticken. Die Autopsie eines dreijährigen Mädchens und eines erst acht Monate alten Buben soll noch am Sonntag in den Abendstunden erfolgen.
Ermittlungen weitestgehend abgeschlossen
Für die Kriminalpolizei sind die Erhebungen mittlerweile weitestgehend abgeschlossen: „Für uns ist die Tat geklärt, es gab auch nie Hinweise auf einen dritten Täter“, so Pressesprecher Paul Eidenberger. Dem Vater der drei Kinder, der vor rund drei Wochen aus der gemeinsamen Wohnung gewiesen worden war, wurde die schreckliche Nachricht an seinem Arbeitsplatz überbracht.
Der Mann, der ebenfalls aus Nepal stammt, hat einen Job in einem Lokal am Wiener Alsergrund. Er nahm die Nachricht gefasst zur Kenntnis. Ihm wurde psychologische Betreuung angeboten. Auch jene Polizisten, die die Kinderleichen entdeckten und den Mitschülern der Opfer steht Betreuung zur Verfügung.
Angst vor Sorgerechts-Verlust
Noch am Sonntag soll die junge Frau, die an der Boku in Wien studierte, dem Haft- und Rechtsschutzrichter vorgeführt werden. Die Untersuchungshaft ist bei Tötungsdelikten verpflichtend. Davor wird sie von den Mordfahndern des Landeskriminalamtes noch einmal befragt. Das Motiv für die erschütternde Tat dürften Eheprobleme gewesen sein. Scheinbar befürchtete die Frau, im Zuge einer im Raum stehenden Trennung ihre Kinder zu verlieren.
Nachbarn „tief erschüttert“
Nachbarin Johanna R. bekam vor wenigen Wochen einen Polizeieinsatz in der 80 Quadratmeter großen Wohnung der Familie mit: „Für mich waren sie total nett. Die Familie lebte seit 17 Jahren in Österreich und seit rund drei Jahren in dieser Wohnung. Ich hätte niemals mit so einer Tat gerechnet.“
Und auch die anderen Bewohner des Gemeindebaus sind erschüttert: „Wir sind fassungslos. Was treibt eine Frau zu so einer fürchterlichen Tat“. Ein Familienvater entzündete drei kleine Teelichter „für die armen Seelen“.
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