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Besondere Schicksale

Eine der letzten Holzfällerinnen Serbiens: „Liebe meinen Job“

FOTO: zVg.

Gordana Zbiljic aus dem Dorf Prebreza ist eine der wenigen Holzfällerinnen in Serbien und zählt zu den Besten der Region Toplicka.

„Wenn man etwas gerne tut, dann arbeitet man mit Freude. Es stört mich überhaupt nicht. Es fällt mir viel leichter im Wald Bäume zu fällen, als irgendetwas anderes zu tun. Alle sagen das ist harte Arbeit, aber für mich ist das nicht schwer, ich mache es gerne. Es ist einfacher für mich, den größten Baum im Wald zu fällen, als zu kochen und in der Küche zu stehen“, sagte sie in einem Interview zu den Medien.

Steile und unzugängliche Gelände, wo das Holz gefällt wird, sind eine echte Herausforderung für Gordana.

„Ich finde mich in dieser Arbeit wieder. Man muss genau abschätzen, wie und wo der Baum fallen wird und auf welche Weise man ihn fällen soll, das ist unbedingt zu beachten. Das ist absolut nicht schwierig für mich, ich mache diesen Job schon ziemlich lange“, gab Gordana bekannt.

Bis vor einigen Jahren wurde Gordana von ihrem Mann unterstützt, der jedoch aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in den Wald gehen kann, also erledigt Gordana diese Arbeit alleine.

„Meine Aufgabe war früher nur die Bäume zu fällen, daweil war er auf dem Traktor und entladete das Holz. Jetzt mache ich alles selbst. Das größte Problem ist das Be- und Entladen, da suche ich eine Hilfe“, sagt Gordana.

Egal wie riskant und schwierig die Arbeit eines Holzfällers ist, Gordana gibt zu, dass es für sie im Wald zu arbeiten einfacher ist, als in der Küche.

„Es ist einfacher für mich, die größten Bäume im Wald zu fällen, als zu kochen und in der Küche zu stehen, aber das mache ich zusätzlich immer noch. Ich mache diesen Job seit ungefähr 30 Jahren und ruhe mich nur aus wenn Feiertage sind, vor allem kirchliche“, gab Gordana Zbiljic zu.

Als Mädchen Interesse für Holzfällerarbeiten

„Ich habe mich bereits im Alter von 16 Jahren in diesen Beruf verliebt. Ich habe meinem Vater geholfen, indem ich nach und nach Holz gespalten habe und weiter Aufgeben erledigt habe, ich habe mein ganzes Leben lang als Holzfällerin gearbeitet“, berichtet Gordana.

Als sie als junges Mädchen ihren Mann kennenlernte, glaubte dieser ihr nicht, dass sie Holz hackte.

„Als ich ihm erzählte, was ich tue, war er begeistert. Er glaubte es nicht und lachte. Kurze Zeit später haben wir geheiratet“, sagte Gordana.

Auch als die Kinder geboren wurden, hat sie neben all den Verpflichtungen, die sie als Mutter und Ehefrau hat, ihren Job nicht aufgegeben.

„Du kannst mit Holz Geld verdienen, um zu überleben. Um sich von diesem Job einen neuen Traktor kaufen zu können, muss viel Arbeit geleistet werden. Jede Panne, die meinem Traktor passiert, repariere ich selbst“, erzählte Gordana gegenüber TV Prva.

Und in diesem Winter wird sich jemand mit dem Holz wärmen, das Gordana im Wald gefällt hat.