Die Wienerinnen und Wiener haben heuer – im Zeichen der Energiekrise – etwa 15 Prozent weniger Gas verbraucht. Doch selbst diese Einsparung hilft nichts, wenn man an die Gewächshäuser denkt, die uns selbst im Dezember frische Tomaten, knackige Paprika und grünen Salat liefern.
Die Gewohnheit macht’s. Denn wer kann sich schon einen Winter ohne frisches Gemüse vorstellen? Wie würde das Weihnachtsessen wohl aussehen, wenn man nur Kartoffeln anbieten könnte? Diese Frage wird im Zuge der Energiekrise, ausgelöst durch den Ukrainekrieg, immer deutlicher. Und in den nächsten Jahren immer spürbarer.
Im Dezember wird die Gemüseproduktion in Österreich heuer das erste mal bewusst heruntergefahren. So haben sich Unternehmen wie die Gärtnerei Zeiler („Fruchtige Frieda“, „Runde Resi“) oder die Gärtnerei von Martin Flicker (Snack Gurken) dazu entschieden, ihre Produktion im Dezember ausfallen zu lassen. Es würde sich nicht mehr rentieren, hochgerechnet auf die Energiepreise die man für so ein Gewächshaus zahlen muss.
Extreme Preise
„Ich müsste einen Kilopreis von mindestens vier Euro bekommen, damit es sich ausgeht. Im Geschäft wären das dann zehn Euro, das bezahlt für Gurken niemand„, meint Flicker dazu in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten. Er ist ebenfalls der Präsident der Wiener Landwirtschaftskammer.
Auch in der Landwirtschaft ziehen die Energiepreise momentan extrem an. So gibt es auch hier Nachforderungen und ungeahnte Teilzahlbeträge. Der LGV-Gemüse Produzent Michael Unger aus Pamhagen sagt dazu gegenüber dem ORF Burgenland: „Wir haben normalerweise im September ungefähr Gaskosten von 40.000 bis 45.000 Euro und mussten dieses Jahr damit kämpfen, dass wir 160.000 Euro zu zahlen haben.„.
Vielen Unternehmen, die in der landwirtschaftlichen Urproduktion tätig sind, bleibt eine staatliche Unterstützung verwehrt. Insgesamt wurden bloß 722 heimische Betriebe mit rund neun Millionen Euro unterstützt. Der Rest ging leer aus.
Quellen: sn.at, Bundesministerium Landwirtschaft, wien.orf.at, orf.at
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