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ZUGANG ZUM ARBEITSMARKT

Erleichterungen bei der RWR-Karte für Fachkräfte aus Bosnien und Serbien

Lebenslauf
FOTO: (iStock/kunertus/Stadtratte)

Die Beschäftigung von qualifizierten Arbeitskräften aus dem Ausland soll am österreichischen Arbeitsmarkt in Zukunft erleichtert werden.

Sprachkenntnisse in Französisch, Spanisch, Bosnisch, Kroatisch und Serbisch werden nämlich im Punktesystem der Rot-Weiß-Rot-Karte in Zukunft berücksichtigt werden. Fachkräfte mit Kenntnissen in diesen Sprachen ab dem Niveau B1 erhalten 5 zusätzliche Punkte, wodurch der Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt erleichtert wird.

Auf der einen Seite soll dadurch der historisch bedingte Zuzug von qualifizierten Arbeitskräften aus den Ländern des Westbalkans erleichtert werden, auf der anderen Seite soll der österreichische Arbeitsmarkt auch Fachkräfte aus neuen Zielländern attraktiver werden, heißt es in der entsprechenden Mitteilung des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums.

Der Zugang zur Rot-Weiß-Rot-Karte basiert auf einem Punktesystem, wobei Qualifikation, Berufserfahrung, Sprachkenntnisse und Alter des Bewerbers berücksichtigt werden.

Letztes Jahr wurden 6.182 Rot-Weiß-Rot-Karten ausgestellt, im Vorjahr waren es 3.881. Der größte Teil der 2022 ausgestellten RWR-Karten entfiel auf den IT-Bereich (2.222). Dabei wurden 1.353 RWR-Karten für Fachkräfte aus Bosnien und Herzegowina und Serbien ausgestellt, während nur 423 auf Arbeitskräfte aus Zentral- und Südamerika entfielen. Spanischkenntnisse sind allerdings insbesondere im Tourismus von Vorteil. Eine weitere Weltsprache, die in vielen Zielmärkten österreichischer Unternehmen gesprochen wird, ist außerdem Französisch, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium.

Der erleichterte Zuzug von Fachkräften ist vor allem für den Tourismus wichtig, ergänzte die Staatssekretärin für Tourismus, Susanne Kraus-Winkler. „Der Tourismus ist eine internationale Einstiegsbranche, in der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unterschiedlichsten Sprachkenntnissen gelernt haben erfolgreich zusammen zu arbeiten. Gerade im Tourismus werden diese praxisnahen Erleichterungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte deshalb positive Wirkung entfalten“, wird Kraus-Winkler von Kroativ zitiert.

Die Staatssekretärin wies außerdem darauf hin, dass auch das gemäß der Stammmitarbeiter-Regelung erforderliche Sprachniveau für die Inanspruchnahme der RWR-Karte gesenkt und daher „an die Realität im heute üblichen Arbeitsalltagsgebrauch angepasst“ wurde.

Die Austrian Business Agency leistet Unterstützung für Arbeitgeber und Fachkräfte bei der Beantragung der Rot-Weiß-Rot-Karte. Allerdings sollen Arbeitgeber in Zukunft immer mehr Dienste privater Arbeitsvermittler in Anspruch nehmen können. Darüber hinaus will das Ministerium weitere Angebote zur Unterstützung von Unternehmen prüfen, heißt es aus dem Arbeits- und Wirtschaftsministerium.

Mit der Reform, die mit 1. Oktober 2022 in Kraft trat, wurde der Zugang zur Rot-Weiß-Rot-Karte bereits letztes Jahr erleichtert. „Mit der Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte ist uns 2022 eine umfassende Modernisierung der Fachkräftezulassung aus Drittstaaten gelungen. Nun wollen wir ein weiteres Signal senden, denn wir werden in den nächsten Jahren mehr Fachkräfte aus Drittstaaten brauchen, um unseren Wohlstand in Österreich zu erhalten“, erklärte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.