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VORURTEILE

Fernfahrer beklagt: Keine Frau will mit mir etwas anfangen!

Fernfahrer
FOTO: (Screnshot/iStock/Nikolas_jkd/vitpho/Detailfoto)

Der Job eines Fernfahrers ist bekanntlich alles andere als einfach. Ein serbischer LKW-Fahrer berichtet über die Herausforderungen in seinem Alltag, einschließlich Probleme in der Liebe.

„Ich arbeite als Lkw-Fahrer in Belgien, ich bin von Beruf Volkswirt. Ich habe jeweils ein Profil auf Tinder und Badoo, die nutze ich manchmal, um mit Frauen in Kontakt zu kommen. In den meisten Fällen bricht die Kommunikation ab, sobald ich ihnen erzähle, dass ich als Lkw-Fahrer arbeite. Deshalb interessiert mich eure Meinung über Menschen, die diesen Job machen“, wird der Fernfahrer in den serbischen Medien zitiert. Er verdiene ziemlich gut, und unter seinen Kollegen gebe es unterschiedlichste Profile: viele mit Universitätsabschluss, ehemalige Professoren, und sogar Geistliche.

Er könne nicht verstehen, warum Frauen ihm nicht einmal die Chance geben, ihn nicht kennenlernen wollen. Darauf folgten sofort einige Antworten. Unter den ersten, die sich zu Wort meldeten, war eine Frau, die ihre Meinung klar formulierte.

„Ich würde nicht wollen, dass mein zukünftiger Ehemann die meiste Zeit beruflich unterwegs ist. Mein Vater hat sein ganzes Leben lang einen ähnlichen Job gemacht und ich habe ihn immer vermisst, er war bei Geburtstagen und wichtigen Familienfeiern nicht dabei. Deswegen will ich nicht, dass meine Kinder das Gleiche durchmachen“, schrieb die Userin. Darauf nahm eine weitere Frau Bezug und ergänzte:

„Ich habe persönlich nichts gegen Lkw-Fahrer, das ist ein anständiger Beruf, aber ich könnte mir eine Beziehung mit einem Fernfahrer nicht vorstellen, aus dem einfachen Grund, weil er so oft nicht da ist.“

„Meine zwei Brüder und zwei Bekannte machen diese Arbeit. Ich liebe sie, sie sind wunderbare Menschen, und ich sehe kein Problem. Zwei von ihnen sind verheiratet und haben Kinder. Manchmal ist es schwierig, weil sie nicht bei der Familie sind, aber dafür gibt es einen entsprechenden Lohn. Also ich verstehe wirklich nicht, warum diese Menschen nicht geschätzt werden, dieser Job ist nicht einfach“, meinte ein anderer Nutzer.

Dann folgte allerdings ein Kommentar, mit dem der User den serbischen Fernfahrer wohl zum Nachdenken anregen wollte: „Frag dich, ob du mit jemandem eine Beziehung eingehen würdest, der 90 Prozent der Zeit wegen der Arbeit abwesend ist, ganz unabhängig von Geld, Ausbildung oder Titel.“

Die meisten stimmen darin überein, dass die Vorurteile über Fernfahrer und die Arbeitszeiten das größte Problem darstellen. Ein wohlwollender Rat an den Fernfahrer lautete, den gut bezahlten Job weiter zu machen und sich zuerst finanziell abzusichern und ein Zuhause aufzubauen. Dann stünden die Chancen ziemlich gut, dass er auch in der Liebe seinen “sicheren Hafen” finden werde.

Davon, dass nicht nur der Verfasser des Posts an Einsamkeit leidet, sondern auch seine Kollegen in einer ähnlichen Situation sind, zeugt dieser Kommentar.

„Da bin ich nun, 28 Jahre alt, seit 5 Jahren in Slowenien beschäftigt und in der ganzen EU unterwegs. Genauso lange habe ich keine Freundin, es wäre besser gewesen, wenn ich zuhause für 350 Euro in einer Trafik gearbeitet hätte, aber dafür nicht alleine aufwachen würde“, schreibt ein einsamer Fernfahrer.

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