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ENERGIEVERSORGUNG

Gazprom warnt vor Preiserhöhung

Kosmo-Gazprom
(FOTO: EPA-EFE/ ANATOLY MALTSEV)

Der russische Energieriese Gazprom warnt vor einem möglichen Szenario, bei dem die Gaspreise in Europa im kommenden Winter die 4.000-Dollar-Marke pro 1.000 Kubikmeter überschreiten könnten.

„Wir weisen darauf hin, dass die Gaspreise an den Spot-Märkten in Europa bereits die 2.500-Dollar-Marke überschritten haben. Konservativen Schätzungen zufolge ist bei der Fortsetzung dieses Trends ein Preis von über 4.000 Dollar pro 1.000 Kubikmeter im Winter zu erwarten“, heißt es in der Mitteilung von Gazprom.

Wie Daten der Londoner ICE Börse zeigen, ist der Gaspreis in Europa gestern zum ersten Mal seit 8. März auf über 2.450 Dollar pro 1.000 Kubikmeter geklettert.

Am Handelspunkt TTF (Title Transfer Facility) in Holland wurde die Septemberlieferung von Gas zu einem Preis von 2.464 Dollar pro 1.000 Kubikmeter Gas vereinbart, was zum gegenwärtigen Kurs 234,5 Euro pro Megawattstunde (MWh) entspricht.

Gazprom teilte gestern mit, dass die Gasexporte in die Länder außerhalb der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) um 34,7 % zurückgegangen sind und sich im Zeitraum Jänner-Juli 2022 auf 75,3 Milliarden Kubikmeter belaufen.

Die Gaspipeline Nord Stream 1, die die Hauptversorgung mit Gas aus Russland gewährleistet, funktioniert seit 27. Juli nur noch mit 20 Prozent der Kapazität, weil zwei Turbinen ausgefallen sind. Eine der beiden Turbinen befindet sich nach der Überholung durch Siemens Energy in Kanada derzeit in Deutschland, und die zweite Turbine musste am 27. Juli wegen einer Reparatur am Motor in der Verdichterstation in Portovaya außer Betrieb genommen werden, wie Gazprom mitteilte.

Darüber hinaus hat der Betreiber des Gastransportsystems der Ukraine den Transit von Gas nach Europa über die Station Sohranovka mit der Begründung, dass es sich um höhere Gewalt handelt, am 11. Mai eingestellt. In der Folge liefert Gazprom Gas nach Europa nur mehr über die Gasmessstation Sudscha, die sich auf russischem Staatsgebiet befindet, weil die Ukraine eine Wiederaufnahme der Gaslieferungen über Sohranovka blockiert.