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Minigärten

„Grätzloasen“ statt Parkplätze: Bis zu 5.000 Euro Förderung

FOTO: Stadt Wien
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Wien erlebt eine urbane Transformation: Wo einst parkende Autos dominieren, sprießen jetzt Gemeinschaftsgärten und begrünte Sitzflächen. Der Verein Lokale Agenda 21 ruft zur Grünraumoffensive auf – mit bis zu 5.000 Euro Förderung werden Autostellplätze in sogenannte Parklets verwandelt.

Öffentliche Terrassen

Sabrina Halkic, Geschäftsführerin des Vereins Lokale Agenda 21, erläutert, dass Parklets mehr als nur bepflanzte Holzplattformen seien: „Parklets sind als konsumfreie, öffentliche Terrassen gedacht, die von und für die Nachbarschaft gebaut werden“. In Wien will man damit neuen Lebensraum schaffen und fördert die Idee, Stellplätze in Mini-Parks umzumodeln. Diese urbanen Nischen sollen die Lebensqualität erhöhen und das lokale Mikroklima verbessern.

Unterstützung bei Umsetzung

Die Initiative geht weit über eine dekorative Maßnahme hinaus. „Das Ziel ist es, erweiterte Wohnzimmer für alle in der Parkspur zu schaffen und durch die Begrünung einen Beitrag zum Mikroklima und zur Aufenthaltsqualität zu leisten“, so Halik. Wer sich an der Gestaltung eines Grünen Parklets beteiligen möchte, kann sich beim Aktionsprogramm Grätzloase melden und wird dann umfangreich unterstützt: „Wer eine Idee für ein Grünes Parklet beim Aktionsprogramm Grätzloase einreicht, wird bei der Planung, Organisation und Umsetzung begleitet und mit einem Budget von bis zu 5.000 Euro unterstützt“.

Auf Erfolgskurs

Anfangs noch eine Seltenheit, könnten Parklets bald einen festen Bestandteil des Wiener Stadtbilds bilden. Der Verein steht Interessenten mit großer Fachkenntnis zur Seite: „Wir verfügen über sehr viel Know-How und Expertise in diesem Bereich und stehen den Initiativen im gesamten Projekt mit Rat und Tat zur Seite“. Bisher wurden bereits 92 solcher Projekte realisiert, und im laufenden Jahr soll die Zahl auf über 100 steigen. Eine Fachjury wählt die Projekte aus, und zwar Ende April.

Wien auf dem Weg zum grünen Lebensraum

Die Nachfrage nach solchen grünen Ecken ist groß, und der Wandel Wiens hin zu einer grüneren Stadt wird sichtbar. Obwohl nicht alle Wienerinnen und Wiener das Projekt gleichermaßen befürworten mögen – manch ein Autofahrer könnte die parkplatzschluckenden Parklets skeptisch sehen.