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REZEPT

Hanuma kocht: Falsche Pfirsiche

PFIRSICHE_HANUMA_KOCHT
(FOTO: Hanuma kocht)

Foodbloggerin Elma Pandžić verzückt ihre Follower in ihrem zweisprachigen Blog “Hanuma kocht” regelmäßig mit Rezepten aus ihren beiden Heimaten – Österreich und Bosnien-Herzegowina.

Genau 8 Jahre ist es her, seitdem ich mein erstes Video veröffentlicht habe, und zwar das Rezept zu diesen Goldstücken. Jeder, der die „falschen Pfirsiche“ backt, verbindet damit Erinnerungen aus der Kindheit. Mich erinnert diese köstliche Balkansüßigkeit an meine Tante aus Slowenien, die sie für uns immer zubereitet hat. Heute weiß ich, dass sie dafür viel Zeit und Geduld gebraucht hat. Dennoch, sie schmecken so traumhaft gut, dass sie jede Minute eurer Zeit wert sind. Das Rezept habe ich überarbeitet und biete euch die Zubereitung in besserer Qualität und mit vielen nützlichen Tipps an. Viel Spaß beim Nachbacken!

Zutaten für 60-65 Stück:

30 ml (=3 EL) Milch

¾ Pkg. Backpulver (=12 g)

3 Eier Gr. M

200 g Puderzucker

1 Msp. Vanillepulver oder 1 Pkg. Vanillezucker

200 ml Öl (neutral, am besten Sonnenblumenöl)

600-630 g griffiges Mehl (alternativ Universalmehl)

jeweils ½ TL Zitronen und Orangenabrieb

Für die Füllung:

350 g Brösel (vom Aushöhlen)

400 g Pflaumenmarmelade/Powidl

100 g Nuss-Nougataufstrich (optional)

etwas Rumaroma (optional)

ca. 200 g Kristallzucker

Lebensmittelfarbe in rot und gelb

Zubereitung:

1) In einer kleinen Schüssel und mit einem Holz- oder Kunststofflöffel vermischt ihr das Backpulver mit der Milch und lasst die Mixtur stehen, bis sie sich aufgeblasen hat.

2) In einer zweiten Schüssel mixt ihr Eier, Puderzucker und Vanille schaumig. Fügt nach und nach und unter Rühren das Öl hinzu, danach die Milch-Backpulver-Mischung und den Zitronen- und Orangenabrieb.

3) Jetzt knetet ihr (per Hand oder Maschine) nach und nach das Mehl unter. Nicht alles auf einmal, sondern portionsweise. Ich brauche meist ca. 600-620 g. Der Teig ist weich und leicht klebrig, aber so soll er sein. Gebt ihn auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche, wendet ihn kurz im Mehl, gerade so, dass er nicht mehr klebt, hüllt ihn in Frischhaltefolie und gebt ihn in den Kühlschrank für mind. 30 Minuten.

4) Während der Ruhezeit wird er nicht viel fester werden (nicht wie Mürbeteig) und er wird ein wenig in die Breite gehen, aber das ist in Ordnung so. Bereitet einen Melonenausstecher vor oder einen anderen Portionierlöffel. Alternativ könnt ihr den Teig auch aufteilen und auf einer bemehlten Fläche zu kleinen, dünnen Strängen formen und diese in kleine Stücke schneiden, wie Gnocchi. Ich verwende lieber den Melonenausstecher, weil er praktischer ist und ich immer dieselbe Menge an Teige erhalte.
5) Entnehmt pro Keks immer 1 vollen Ausstecher vom Teig und formt Kugeln, die ihr auf ein mit Backpapier belegtes Blech legt. Lasst zwischen den Bällchen mind. 1 Bällchen Abstand, da sie beim Backen noch stark aufgehen. Bei mir reicht die Menge für 2,5 volle Backbleche.

6) Backt sie im vorgeheizten Ofen bei 180ºC O/U Hitze ca. 11-13 min. Fertig sind die Kugeln (nun Hälften), wenn sie auf der Unterseite leicht braun sind und an der Oberseite noch hell.

7) Lasst sie kurz auskühlen, nehmt sie vom Blech und höhlt sie aus, solange sie noch lauwarm sind. So lassen sich die Brösel leichter herausnehmen. Höhlt sie (mit einem Mini-Melonenausstecher oder einem kleinen, spitzen Messer) vorsichtig aus, je tiefer, umso besser, aber achtet darauf, dass ihr sie nicht beschädigt.

8) Wiegt die Brösel ab. Solltet ihr weniger als 350 g haben, gebt ihr gemahlenen Butterkeks oder Semmelbrösel dazu. Mahlt die Brösel in einem Food Prozessor fein. Fügt Rumaroma, Pflaumenmarmelade/Powidl und Nuss-Nougataufstrich hinzu. Mixt alles fein, bis eine cremige Masse entstanden ist.

9) Füllt die Masse entweder in einen Spritzbeutel um, oder befüllt die ausgehöhlten Hälften einfach mithilfe eines Teelöffels oder Messers. Befüllt jeden Keks bis oben hin mit der Füllung. Klebt jeweils zwei Hälften zusammen. Sollte in der Mitte Füllung herausquellen, entfernt ihr diese mit dem Finger. Stellt die Kekse am besten für 30-60 min kühl.

10) Bereitet zwei Schüsseln mit Wasser vor (jede ca. 150 ml) und gebt in eine gelbe und in die andere rote Lebensmittelfarbe hinein. Tunkt die Bällchen immer zur Hälfte und nur kurz ins gelbe und dann ins rote Wasser.

11) Danach lasst ihr sie auf einem Stück Küchenrolle abtropfen. Ich bereite so immer 10-12 Stück vor, lasse sie etwas abtropfen und wende sie dann im Zucker. Danach bereite ich ein frisches Stück Küchenrolle vor, tunke wieder 10-12 Stück in Farbe ein und lasse sie abtropfen usw. Das Abtropfen ist wichtig, weil die nassen Bällchen den Zucker wie ein Schwamm aufsaugen und eine fleckige, nasse Zuckerschicht bekommen.

12) Stellt sie wiederum für 1-2 Stunden kühl. Lagert sie in mit Küchenrolle ausgelegten Boxen. Im kühlen Keller oder Kühlschrank halten sie sich etwa 2 Wochen.

Tipp: Falls ihr sie in der doppelten Menge zubereiten wollt, macht das nicht auf einmal. So viel Teig auf einmal zu bearbeiten ist nicht einfach, vor allem für Anfänger. Drum lieber zwei Mal extra nach Originalangaben. Damit ihr echtes Pfirsichfeeling bekommt, könnt ihr aus grün eingefärbtem Marzipan oder Fondant, Blätter formen, die ihr zwischen die Hälften klemmt oder mit der Finger in die Mulde drückt. Alternativ verwendet ihr Minzblätter. Übrig gebliebene Füllung könnt ihr einfrieren und wiederverwenden, oder ihr macht daraus Cake-Pops.