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Arbeitsmarktschock

Jobkrise verschärft sich: Jeder 14. Österreicher arbeitslos

Arbeitslose
FOTO: iStock/fizkes

Der österreichische Arbeitsmarkt zeigt alarmierende Signale: Fast 400.000 Menschen sind ohne Job, besonders Frauen und Jugendliche trifft die negative Entwicklung hart.

Die Arbeitslosenzahl in Österreich ist im April auf 392.600 Personen gestiegen, was einem Plus von 24.800 Menschen oder 6,7 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Wie das Wirtschaftsministerium am Freitag bekannt gab, kletterte die Register-Arbeitslosenquote auf 7,3 Prozent – ein Anstieg um 0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresmonat. Gleichzeitig verzeichnete der heimische Arbeitsmarkt einen Rückgang von 1.000 Beschäftigungsverhältnissen.

Frauen besonders betroffen

Bei der Betrachtung einzelner Bevölkerungsgruppen zeigt sich ein besonders starker Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Frauen mit 10,4 Prozent, während die Zahl der arbeitslosen Männer um 6,9 Prozent zunahm. Besorgniserregend entwickelte sich auch die Situation junger Menschen: Die Jugendarbeitslosigkeit wuchs um 10,9 Prozent, während die Zahl der Lehrstellensuchenden sogar um 19,4 Prozent anstieg.

Langzeitarbeitslosigkeit steigt

Auch bei Langzeitarbeitslosen verschärfte sich die Lage deutlich. Ihre Zahl erhöhte sich um 14 Prozent auf etwa 91.200 Personen. Die Arbeitslosigkeit unter ausländischen Staatsbürgern nahm mit 10,5 Prozent überdurchschnittlich zu, während bei österreichischen Staatsangehörigen ein Anstieg von 7 Prozent verzeichnet wurde.

Regionale Unterschiede deutlich sichtbar

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt verläuft österreichweit höchst unterschiedlich. Oberösterreich ist mit einem Plus von 22,2 Prozent am stärksten von steigender Arbeitslosigkeit betroffen, gefolgt von der Steiermark mit 12,1 Prozent. Deutlich besser stellt sich die Situation in Tirol mit nur 2,7 Prozent und im Burgenland mit 3,0 Prozent Zuwachs dar. Besonders schwierig ist die Lage für Menschen mit Migrationshintergrund – 44,1 Prozent aller Arbeitslosen sind ausländische Staatsangehörige, wobei drei Viertel der arbeitslosen Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten in Wien leben.

⇢ Asyl-Familien kassieren in Wien rund 50.000 Euro – mehr als in jedem anderen Bundesland

Als Hauptursache für den anhaltenden negativen Trend gilt die wirtschaftliche Rezession, in der sich Österreich bereits im dritten Jahr befindet, was den kontinuierlichen Druck auf den Arbeitsmarkt erklärt.