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Ukrainekrieg

„Kein Bluff“ – Putin droht mit Atomwaffeneinsatz

(FOTO: EPA-EFE/SERGEI BOBYLEV/SPUTNIK/KREMLIN P)
(FOTO: EPA-EFE/SERGEI BOBYLEV/SPUTNIK/KREMLIN P)

Der russische Präsident behauptete, der Westen bedrohe Russland mit Atomwaffen und gab bekannt: „Wir haben viele Waffen, mit welchen wir antworten können – das ist kein Bluff.“

Dazu kam es, nachdem der russische Präsident die Teilmobilisierung der russischen Armee ankündigte, um den Kriegskurs in der Ukraine zu ändern. Berichten zufolge zeige die angekündigte Teilmobilmachung, dass der Krieg für Russland nicht nach Plan laufe. Der Schritt sei laut Experten zu erwarten gewesen. Die Russen haben eine militärische Reserve von zwei Millionen Mann, von denen die meisten in den letzten fünf Jahren in der Armee gedient haben.

Wenn sie für den Kampf in der Ukraine mobilisiert werden, könnte das einen starken Einfluss auf den weiteren Kriegsverlauf haben, jedoch ist damit erst im nächsten Jahr zu rechnen. Das liegt daran, dass die Ausbildung Zeit braucht. Die Grundausbildung dauert in Russland fünf Monate, die Fachausbildung weitere zwei bis drei Monate.

Diese Männer werden erst im Frühjahr an der Front eingesetzt, wenn die zweite große Offensive durchgeführt wird, schätzen Experten wie etwa Professor Michael Clarke, britischer Akademiker, der sich auf Militär und Verteidigung spezialisiert hat.

Wie Clarke für die „Sun“ berichtet, sei es aus heutiger Sicht schier unmöglich, dass die Russen die Ukraine so kontrollieren könnten, wie sie oder Putin es für wahrscheinlich gehalten hätten. Der Ukraine-Krieg stellt sich als „massiver Fehler” für Putin heraus. Putin habe mit der Invasion einen Fehler begangen, der jetzt zu einer politischen Krise in Russland geworden sei, so der Militär-Experte. Clarke betont, dass der Einsatz von Atomwaffen unwahrscheinlich ist.

Darüber, ob Putin die Drohung wahr machen wird oder nicht gehen die Meinungen auseinander. In Washington und anderen westlichen Hauptstädten geht man davon aus, dass Putin keine Atomwaffen einsetzen wird, da ihm diese nicht bei seinem Ziel helfen würden.

Sogenannte Kriegsschauplatz-Atomwaffen funktionieren am besten gegen große Massen von Soldaten oder Panzern, aber die Kämpfe in der Ukraine sind ziemlich verstreut.

Der Einsatz von Atomwaffen in Territorien und Städten, die übernommen wurden, ist unwahrscheinlich, da dies wenige Vorteile hätte. Das damit verbundene Risiko, dass die Atomwaffen zurück in Richtung Russland gehen können, machen diese Option noch unrealistischer.