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Knaller-Studie: Tiefkühlpizza, Chicken Nuggets & Co. steigern das Krebsrisiko

TIEFKUEHL_PIZZA
(FOTO: iStock)

Eine aktuelle Studie legt nahe, dass der übermäßige Konsum von Fertigprodukten, auch als „hochverarbeitete Lebensmittel“ bekannt, wie beispielsweise Tiefkühlpizza, mit einem erhöhten Risiko für Krebserkrankungen in Mund, Rachen und Speiseröhre in Verbindung stehen könnte. Interessanterweise deutet die Forschung darauf hin, dass dieses Risiko nicht allein auf das drohende Übergewicht durch den Verzehr von Fertigkost zurückzuführen ist.

Die Wissenschaftler analysierten Daten von 450.111 Erwachsenen über einen Zeitraum von etwa 14 Jahren. Dabei stellten sie fest, dass nicht nur Übergewicht, sondern auch der Konsum von hochverarbeiteten Lebensmitteln für ein erhöhtes Krebsrisiko verantwortlich sein könnte. Die Ergebnisse dieser internationalen Studie wurden im European Journal of Nutrition veröffentlicht.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung handelt es sich bei hochverarbeiteten Lebensmitteln, auch als ultra-verarbeitete Lebensmittel (UPFs) bekannt, um fertige Produkte, die durch die Kombination von natürlichen oder synthetischen Zutaten hergestellt werden. In der Regel kommen bei der Herstellung industriell verarbeitete Substanzen wie hydrierte Öle, Glucose-Fructose-Sirup oder Proteinisolate zum Einsatz.

verarbeitete Lebensmittel schädlich

Die Imitation des Geschmacks unverarbeiteter, sprich frischer Lebensmittel erfolgt durch die Kombination von Bestandteilen in hochverarbeiteten Lebensmitteln. Diese Produkte sind für die Hersteller aufgrund der Verwendung kostengünstiger Zutaten äußerst profitabel. Etwa die Hälfte der Bevölkerung in Österreich, Großbritannien, Kanada und den USA ernährt sich vorwiegend von Fertigprodukten.

Frühere Studien hatten bereits auf einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Fertigprodukten und Krebserkrankungen hingewiesen. Eine kürzlich durchgeführte europaweite Untersuchung untersuchte den Zusammenhang zwischen hochverarbeiteten Lebensmitteln und 34 verschiedenen Krebsarten.

23 Prozent höheres Risiko

Forscher der Bristol Medical School fanden heraus, dass ein erhöhter Verzehr von Fertigkost mit einem um 23 Prozent höheren Risiko für Kopf-Hals-Krebs und einem um 24 Prozent höheren Risiko für das Adenokarzinom der Speiseröhre verbunden ist.

In vorangegangenen Studien wurde der Konsum von Fertigprodukten oft mit Übergewicht in Verbindung gebracht, da diese aufgrund ihres schmackhaften, praktischen und kostengünstigen Charakters zu einem erhöhten Kalorienverbrauch führen können. Interessanterweise zeigt die aktuelle Studie, dass der Zusammenhang zwischen hochverarbeiteten Lebensmitteln und Krebs im oberen Verdauungstrakt nicht allein durch Übergewicht erklärt werden kann.

Die Forscher vermuten, dass andere Mechanismen für diese Verbindung verantwortlich sein könnten, darunter die bereits erwähnten Zusatzstoffe wie Emulgatoren und künstliche Süßstoffe, sowie Verunreinigungen aus Lebensmittelverpackungen und dem Herstellungsprozess.