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RISIKO DURCH SCHMIERINFEKTION

Können Weihnachtsgeschenke das Coronavirus übertragen?

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(FOTO: iStock)

Es ist soweit das 24. Türchen wird morgen noch geöffnet und schon ist die Adventszeit vorüber. Und lang ist es auch nicht mehr, bis es mit der Bescherung und Weihnachten anfängt.

Auf das Auspacken der Weihnachtsgeschenke freuen sich viele. Aber dieses Jahr solltet ihr euch vor den Geschenken in Acht nehmen. Was, wenn man mit dem Geschenk das Coronavirus überträgt?

Andreas Podbielski, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene an der Uni Rostock sagt zu RTL: „Jeder, der Viren in Form von Aerosolen ausatmet, kontaminiert auch Oberflächen.“

Hände waschen:
Die Regeln ändern sich nicht, Hände waschen solltet ihr so oft wie möglich -vor allem jetzt zur Weihnachtszeit. Tatsächlich kann das Virus durch die Weihnachtsgeschenke übertragen werden, aber die Gefahr ist gering. Der Experte gibt Entwarnung: „Dass Coronaviren an Weihnachten durch Karten oder verpackte Geschenke übertragen werden, ist vollkommen irreal.“ Ausbreiten könnten sich die Viren auf den Oberflächen ohnehin nicht und eine lange Überlebenszeit haben sie auch nicht: „Das ist eine Sache von Minuten bis zu wenigen Stunden“, erklärt der Mikrobiologe.

Geschenke desinfizieren?
Nun bestätigt auch die EU-Gesundheitsbehörde ECDC auf ihrer Webseite: „In der Praxis gibt es keine Hinweise auf eine Übertragung von Covid-19 durch kontaminierte Verpackungen.“ Es gebe zwar Experimente, in denen die Viren etwa auf Karton bis zu 24 Stunden überleben könne, aber hierbei handle es sich um Laboruntersuchungen. Ein einfaches Hände waschen reicht auch aus.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat noch keinen Fall gehabt, wo sich die Menschen über kontaminierte Oberflächen infiziert haben. „Allerdings können Schmierinfektionen über Oberflächen nicht ausgeschlossen werden, die zuvor mit Viren kontaminiert wurden“, so das Bundesinstitut.

Der Mikrobiologe hält solche Ansteckungen für „komplett unwahrscheinlich“. „Da müsste schon jemand auf eine Postkarte husten, sie einem anderen direkt in die Hand drücken und der steckt sich den Finger sofort den Mund“, sagt Podbielski. Als müsst ihre die Geschenke und Weihnachtskarten nicht extra desinfizieren.  

Ein größeres Risiko einer Ansteckung gehe wohl eher von überfüllten Paketstationen und Postfilialen aus. „Da wir aber überall Einlasskontrollen und Maßnahmen zur Entzerrung haben, ist auch hier das Risiko gering“, sagt Podbielski.