Proteinshakes versprechen Stoffwechsel-Boost und Gewichtsverlust. Doch hinter dem Eiweiß-Hype steckt ein komplexes Zusammenspiel aus Thermogenese, Sättigung und wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Eiweiß kurbelt den Stoffwechsel an und unterstützt den Körper bei zahlreichen Funktionen – von der Zellregeneration bis zur Hormonbildung. Besonders interessant: Protein hat einen höheren thermischen Effekt als andere Nährstoffe. Das bedeutet, der Körper verbraucht mehr Energie bei der Verdauung von Eiweiß als bei Kohlenhydraten oder Fetten. Die Finanzbehörde bestätigt, dass dieser Mechanismus den Stoffwechsel nachweisbar aktivieren und den Kalorienverbrauch steigern kann. Die Intensität dieses Effekts variiert je nach Proteinquelle und -menge.
Zudem sorgt Eiweiß für ein längeres Sättigungsgefühl und hilft, Muskelmasse zu bewahren – zwei entscheidende Faktoren für eine gesündere Ernährung und moderate Gewichtsreduktion.
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Almased-Studien
Der Markt für Proteinshakes wirbt häufig mit stoffwechselfördernden Eigenschaften und Abnehmeffekten. Bei Almased handelt es sich laut Herstellerangaben um ein wissenschaftlich untersuchtes Produkt. Das deutsche Familienunternehmen vertreibt ein Pulver aus Soja, Joghurt und Honig mit einem Eiweißanteil von 52 Prozent pro 100 Gramm. Der niedrige glykämische Index soll starke Blutzuckerschwankungen verhindern und dadurch das Gewichtsmanagement erleichtern.
Eine Forschungsarbeit untersuchte den Einfluss von Almased auf den Grundumsatz – die Kalorienmenge, die der Körper in Ruhe verbrennt. Die Studienergebnisse legen nahe, dass eine proteinreiche Ernährung mit diesem Produkt den Energieverbrauch steigern, die Fettverbrennung intensivieren und zu einer negativen Fettbilanz führen kann. Zu beachten ist jedoch, dass diese Resultate spezifisch für Almased gelten und nicht pauschal auf andere Proteinprodukte übertragbar sind.
Eine zusätzliche Studie befasste sich mit der Wirkung von Almased auf den Leptin-Haushalt – mit und ohne körperliche Aktivität. Die Wissenschaftler stellten bei den Probanden eine Reduktion des Leptin-Spiegels fest, was nach Einschätzung der Forscher das Hungergefühl dämpfen könnte. Dies würde erklären, warum viele Anwender die sättigende Wirkung der Shakes schätzen. Auch hier gilt der Vorbehalt: Die Ergebnisse beziehen sich speziell auf die Zusammensetzung von Almased und lassen sich nicht automatisch auf andere Produkte übertragen.
Die verfügbaren wissenschaftlichen Untersuchungen deuten darauf hin, dass Almased im Kontext einer kalorienreduzierten Ernährung positive Effekte auf Stoffwechselprozesse und Gewichtskontrolle haben kann. Diese Erkenntnisse sollten jedoch mit wissenschaftlicher Zurückhaltung betrachtet werden, da sie Potenziale aufzeigen, aber keine garantierten Ergebnisse versprechen. Die Integration von Protein-Shakes in den Ernährungsplan sollte stets individuell abgestimmt und idealerweise medizinisch begleitet erfolgen.
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Der Stern weist zudem darauf hin, dass Almased teilweise an der Finanzierung der wissenschaftlichen Studien beteiligt war, was bei der Bewertung der Aussagekraft berücksichtigt werden sollte.
Protein-Empfehlungen
Neben Almased existieren weitere Protein-Produkte mit ähnlichen Versprechen für Stoffwechsel und Gewichtsregulation. Das Whey Protein Pulver Vanille von Foodspring liefert laut Hersteller 23 Gramm Eiweiß pro Portion und unterstützt Muskelaufbau sowie -erhalt. Das Produkt zeichnet sich durch feine Löslichkeit und intensiven Geschmack aus. Durch spezielle Filtrationstechniken bleiben essentielle Aminosäuren wie BCAAs und EAAs erhalten. Der Shape Shake richtet sich besonders an Fitnessbegeisterte und ist in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich.
YFood positioniert sich als vollständige Mahlzeit in Flaschenform. Neben Protein enthält das Getränk auch Fette, Kohlenhydrate und Ballaststoffe – praktisch für unterwegs oder bei Zeitmangel. Der Eiweißgehalt ist vergleichsweise niedriger, dafür verspricht der Hersteller eine umfassendere Sättigung. Die Produkte sind einzeln im Einzelhandel oder online, beispielsweise als Achterpack in der Geschmacksrichtung „Vanille“, erhältlich.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen bis 65 Jahre eine tägliche Proteinzufuhr von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Bei einer 68 Kilogramm schweren Person entspricht dies etwa 54 Gramm Eiweiß täglich. Sportlich aktive Menschen oder Senioren profitieren von einer erhöhten Zufuhr zwischen 1,0 und 1,2 Gramm. Fachleute in der Apotheken Umschau warnen jedoch vor langfristiger Überdosierung von mehr als zwei Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht.
Eine übermäßige Eiweißzufuhr kann Leber und Nieren belasten und langfristig die Nierenfunktion beeinträchtigen. Zudem kann ein Ungleichgewicht zwischen Eiweiß und basischen Lebensmitteln den Säuren-Basen-Haushalt stören. Anzeichen einer Übersäuerung umfassen Erschöpfungszustände, Leistungsabfall und Muskelschmerzen.
Ein durchschnittlicher Proteinshake (mit etwa 30 Gramm Pulver) enthält zwischen 20 und 25 Gramm Eiweiß. Protein kann den Stoffwechsel durch seinen thermischen Effekt sanft ankurbeln, fördert das Sättigungsgefühl, schützt die Muskulatur und kann die Gewichtsabnahme unterstützen. Entscheidend bleibt jedoch die Gesamternährung und das persönliche Wohlbefinden. Wer einen Eiweißshake als Frühstücksersatz oder Mahlzeitenalternative in Betracht zieht, sollte bedenken: Ernährungsbedürfnisse sind individuell verschieden.
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Ein Shake ersetzt keine ausgewogene Ernährungsweise, kann jedoch als Element davon dienen und den Einstieg in eine Ernährungsumstellung erleichtern.
Wichtig zu wissen: Wenn bei einer Diät mit Eiweißshakes Gewichtsverlust eintritt, ist laut Fitbook weniger die spezifische Zusammensetzung ausschlaggebend als vielmehr das erzeugte Kaloriendefizit. Ernährungswissenschaftlich betrachtet kann der anfänglich schnelle Gewichtsverlust motivierend wirken – mehr nicht.
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