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SCHWERER SCHICKSALSSCHLAG

Kursanmeldung oder kein Geld: Arbeitslose Wienerin kritisiert AMS

AMS-Sanktionen-Zumutbarkeit
(FOTO: iStockphoto, zVg.)

Nachdem gestern ein arbeitsloser Wiener seine Angst vor der Corona-Ansteckung in einem AMS-Kurs äußerte hat sich nun eine weitere Arbeitslose gemeldet.  

„Ich hatte am Montag meinen ersten Tag im AMS-Kurs, der insgesamt sechs Monate andauern wird“, sagt die arbeitslose Frau im Gespräch mit Heute. „Dazu musste ich eine Hausordnung unterschreiben, dass ich beim Eintreten meine Hände desinfizieren, einen Meter Abstand halten muss und nur mit Schutzmaske hineindarf.“

Der Kursleiter, Berater und weitere AMS-Mitarbeiter würden keinen Mund-Nasen-Schutz tragen. „Ich frage mich, was sich das dann alles bringen soll. An den Tischen stehen immer mehrere Trainer oder Büroleute zusammen und plaudern miteinander. Und das ohne den geforderten Mindestabstand oder die Schutzmaske.“

Angst und Verzweiflung:
Die verzweifelte Frau macht sich große Sorgen um ihre Gesundheit. „Ich habe Asthma und Bronchitis und sitze mit Angst, Panik und Herzrasen mit bis zu zehn Fremden im Kurs, von denen ich keine Ahnung habe, wo sie sonst noch unterwegs sind. Einige husten auch ständig herum und dann werden mir von den Kursleitern auch drei verschiedene Kugelschreiber, die bestimmt auch andere schon benutzt haben, in die Hand gedrückt, weil die ersten beiden nicht funktioniert haben.“

 Was sie nicht versteht ist, dass es keine Corona-Maßnahmen gibt beziehungsweise nicht eingehalten werden. „Warum müssen die Restaurants, die Frisöre und Kfz-Techniker ihren Betrieb einstellen, während unzählige fremde Leute in den AMS-Kursen zusammenkommen und sich so gegenseitig anstecken können?“

„Ärztliche Befunde werden ignoriert“:
Vor einer Infizierung mit COVID-19 hat die Arbeitslose besonders große Angst. „Meine Betreuerin vom AMS meinte, wenn ich den Kurs nicht besuche, werde ich gesperrt und bekommen kein Geld mehr. Erst über euren Bericht habe ich erfahren, dass das nicht wahr ist. Ich frage mich, warum man sich ständig Lügen von seinen Betreuern anhören muss, die einen sowieso wie den letzten Dreck behandeln.“

Wie die Frau berichtet, soll es auch weitere Probleme mit dem Arbeitsmarkservice gegeben haben. „Ich wurde ja erst in diesen Kurs gesteckt, nachdem ich meiner Beraterin gesagt hab, dass einige Jobstellen, für die ich mich bewerben musste, nicht für meine Qualifikationen geeignet sind. Nicht mal meine ärztlichen Befunde haben sie interessiert. Sie wollte mich deshalb mit diesem Kurs bestrafen und nun muss ich gegen meinen Willen hingehen und sogar meine Gesundheit aufs Spiel setzen.“

Kursabmeldung:
Wie Kosmo bereits berichtet hat gibt es tatsächlich AMS-Kurse, die man nicht aus dem Homeoffice umsetzen kann. “Wer allerdings Angst um seine Gesundheit hat und eine Ansteckung mit dem Coronavirus befürchtet, kann sich natürlich von diesem abmelden. Aufgrund des Lockdowns und der besonderen Umstände werden die Bezüge allerdings nicht gestrichen”, sagt AMS-Sprecherin Beate Sprenger gegenüber Heute.