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EUROPEAN FLOOD AWARENESS SYSTEM

„Monumentales Systemversagen“: Deutschland wurde 4 Tage vor Flut schon gewarnt

(FOTO: Twitter Christina Lewinsky)

Mehreren Medienberichten zufolge wurden die deutschen Behörden einige Tage vor dem verheerenden Unwetter bereits vom europäischen Hochwasser-Warnsystem EFAS gewarnt.

Dies teilte die Professorin für Hydrologie, Hannah Cloke, der britischen Tageszeitung „The Times“ mit. Die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sind besonders betroffen von schweren Fluten. Die Zahl der Todesopfer ist inzwischen auf über 150, die Zahl der Verletzten auf 670 gestiegen. Zahlreiche Menschen werden vermisst.

In dem Interview mit der Sonntags-Ausgabe von ‚The Times‘ bestätigte nun Cloke, dass etwas falsch gemacht wurde: „Die Tatsache, dass Menschen nicht evakuiert wurden oder die Warnungen nicht erhalten haben, legt nahe, dass etwas schiefgegangen ist“, so Cloke. Sie sieht in dem Verhalten der Bundesregierung ein „monumentales Systemversagen“. Aus irgend einem Grund wäre „diese Warnkette dann gebrochen, sodass die Meldungen nicht bei den Menschen angekommen sind.“ „Schon mehrere Tage vorher“ wäre ersichtlich gewesen, was passieren würde.

In Deutschland will man noch nicht ganz wahrhaben, dass etwas schiefgelaufen sein muss. Der Deutsche Wetterdienst äußerte (DWD) sich gegenüber dem ZDF zu den Anschuldigungen: „Wir haben getan, was zu tun war.“ Man habe den Gemeinden mitgeteilt, mit welchen Regenmengen man es zu tun haben würde. In vielen Orten wurde die höchste Warnstufe ausgerufen. „In den nächsten Wochen werden wir das mit allen Beteiligten aufbereiten“, so der DWD weiter.