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FINANZIELLE BELASTUNG

Neue EU-Pläne: Chip-Pflicht für Katzen

FOTO: iStock/Yelena Shander/Zerbor
FOTO: iStock/Yelena Shander/Zerbor

In der Europäischen Union entfacht ein Vorschlag zur verpflichtenden Mikrochip-Kennzeichnung von 127 Millionen Katzen eine kontroverse Debatte. Während einige dies als bürokratische Belastung sehen, betrachten andere es als bedeutenden Fortschritt im Tierschutz.

Kostenpunkt und Bürokratiebedenken

Der türkise EU-Abgeordnete Alex Bernhuber äußert Bedenken hinsichtlich der Verordnung, die bislang ohne breite öffentliche Diskussion verhandelt wird.  „Ein Chip samt Eintragung in die Datenbank kann schnell bis zu 50 Euro pro Tier kosten. Wer mehrere vierbeinige Lieblinge zu Hause hat, muss tief in die Tasche greifen.“, warnt Bernhuber und betont die finanzielle Belastung für Tierhalter mit mehreren Katzen. Er hinterfragt, ob diese Maßnahme nicht zu einem „Bürokratiemonster“ heranwachsen könnte und plädiert für eine freiwillige Kennzeichnung der 1,5 Millionen Katzen in Österreich.

Tierschutz als oberste Priorität

Im Gegensatz dazu steht Maggie Entenfellner, Chefredakteurin der „Krone“-Tierecke, die die Initiative vehement unterstützt. Sie betont die Dringlichkeit der Maßnahme zur Linderung des Katzenelends und fordert eine EU-weite flächendeckende Registrierung. Laut Entenfellner betreuen Freiwillige täglich tausende herrenlose Katzen, die ohne Hilfe kaum überleben könnten.

Entenfellner sieht in der verpflichtenden Kennzeichnung eine Möglichkeit, Besitzer zur Verantwortung zu ziehen. Durch die Einführung von Verwaltungsstrafen könne die unkontrollierte Vermehrung eingedämmt werden – ein Problem, das vor allem auf Bauernhöfen und bei sogenannten „Animal Hoarding“-Fällen existiere. Ein weiterer Vorteil wäre die schnellere Zuordnung entlaufener Katzen zu ihren Besitzern, sofern die Eintragung in die Datenbank korrekt durchgeführt wird. Dies müssen die Besitzer nämlich selbst erledigen.

Die Diskussion über die Chip-Pflicht für Katzen in der EU bleibt in vollem Gange. Sie bietet Potenzial für wesentliche Verbesserungen im Tierschutz, bringt jedoch gleichzeitig erhebliche Herausforderungen in ihrer Umsetzung mit sich. Ob dies zu einem echten Durchbruch im Kampf gegen das Katzenleid oder zu einem „Bürokratiemonster“ wird, bleibt abzuwarten.